CO2USE, Herstellung von Biokunststoff aus CO2
Seit mehreren Jahren betreibt die EVN gemeinsam mit dem Anlagenbauer Andritz eine Versuchsanlage mit der Kohlendioxid (CO2) aus dem Rauchgas des Kraftwerks in Dürnrohr separiert und in Flaschen abgefüllt wird. Die technische und chemische Nutzung von CO2 kann natürlich keine globale Lösung zur Reduktion der Kohlendioxid-Emission bieten. Sie ist aber in der Gesamtstrategie des „CO2-Managements“ eine attraktive Option, da der Kohlenstoff mehrfach genutzt wird.
In dem von EVN geleitetem Kooperationsprojekt CO2USE wird das abgeschiedene CO2 wird in einen speziellen Photobioreaktor mit Mikroalgen geleitet. Die Algen wandeln CO2 mit Sonnenlicht und Wasser zu einem Biokunststoff um. Dieser Biokunststoff dient den Algen als Energiespeicher, ist thermoplastisch verarbeitbar, ungiftig und wird biologisch ohne schädliche Rückstände abgebaut. Das neuartige Produktionsverfahren braucht keine landwirtschaftlich wertvolle Flächen, kein Trinkwasser und keine Düngemittel.
Der Kunststoff aus der Natur, der von zahlreichen Bakterienarten hergestellt und wieder abgebaut werden kann, ist ein begehrter Rohstoff. Für die nähere Zukunft schätzen Experten des nova-Instituts, dass sich der Marktanteil der Biokunststoffe von heute etwa 1,5% des gesamten Kunststoff-Marktes mehr als verdoppeln wird.
Partner in dem Forschungsprojekt sind die Universität für Bodenkultur in Wien, Andritz sowie die Technische Universität Graz, das Joanneum Research und Czech Academy of Science. Das Projekt CO2USE wird vom Klima- und Energiefonds bzw. FFG gefördert.
Interessante Links zu diesem Thema:
Homepages der Projektpartner:
www.evn.at
www.andritz.com
www.boku.ac.at
zum Thema Biokunststoff:
http://en.european-bioplastics.org
http://ifbb.wp.hs-hannover.de
Bild 1: Testkörper aus Biokunststoff in der Bildmitte
Bild 2: Pilotanlage
Bild 3: Versuch zu Beginn (oberer Bildteil), erntereifer Zustand (unterer Bildteil)