Energie Burgenland Fernwärme

Wärmepumpenkonzept Neusiedl am See – aus Windenergie wird Fernwärme!

Die Parndorfer Platte ist eine der windstärksten Binnenregionen Europas. Aus diesem Grund wurden dort bereits vor mehr als 15 Jahren die ersten Windenergieanlangen errichtet.
Die steigende Attraktivität der Stadt Neusiedl am See als bevorzugter Wohnraum und der damit verbundene Bevölkerungszuwachs, gaben im Jahr 2006 den Anlass zum Bau eines Biomasse-Heizwerks inkl. Fernwärmenetz, um den steigenden Wärmebedarf zu decken. Somit ergibt sich in Neusiedl am See die einmalige Möglichkeit die Sektoren Strom (Windkraft) und Wärme (Fernwärme) zu koppeln.

Ausgehend davon wurde ein Projekt entwickelt in dem innovative Technologien intelligent miteinander kombiniert werden. Zwischen dem Umspannwerk und dem Heizwerk wird eine Direktleitung errichtet, die den Windstrom zu den Hochleistungswärmepumpen transportiert. Die geplante, technische Ausführung ermöglicht unterschiedliche Betriebsarten:

In den Wintermonaten wird der Biomassekessel in Betrieb sein. Hier soll eine Rauchgaskondensationsanlage in den Abgasstrang eingebaut werden. Diese holt die Restenergie aus dem Abgas und liefert Wasser mit ca. 40°C in einen Kaltspeicher. Der Kaltspeicher ist die Energiequelle für die Wasser/Wasser (W/W) Wärmepumpen. Sie heben das Temperaturniveau auf 85°C an und speisen den Warmspeicher. In den Sommermonaten werden der Biomassekessel und die Rauchgaskondensationsanlage abgestellt. Der Kaltspeicher wird dann mittels Luft/Wasser (L/W) Wärmepumpen befüllt. Die W/W Wärmepumpen werden wie im Winter betrieben. Um die L/W Wärmepumpen auch in den Wintermonaten nutzen zu können, werden diese zusätzlich mittels Umschaltventil direkt in den Warmspeicher eingebunden. Durch die Verdoppelung des Puffervolumens auf 300 m³ kann das Fernwärmenetz, in den Sommermonaten, 10 Stunden lang versorgt werden. Im Fall einer Windflaute steht keine Windenergie zur Verfügung. Hier schaltet die Anlage auf den stationären Batteriespeicher um. Somit können die Wärmepumpen noch kurzzeitig weiter betrieben und anschließend kontrolliert heruntergefahren werden.

Dieses Projekt bringt eine Einsparung von 1250 MWh/a Erdgas und somit eine CO2 Reduktion von 300 t/a. Auch der Verbrauch der Biomasse wird durch den Einsatz der Wärmepumpen um 1200 t Biomasse (ATRO) verringert. Daraus resultiert eine Einsparung von 80 LKW-Fuhren, die einer Reduktion von 9 t/a CO2 entsprechen. Die Verringerung der Verkehrsbelastung, wird nicht nur den direkten Anrainern der Biomasse-Anlage, sondern allen Bürgern in Neusiedl am See zu Gute kommen.

Dieses Projekt verbessert somit nicht nur die CO2 Bilanz der Fernwärmeerzeugung, sondern schafft auch die Möglichkeit zukünftige Kunden, mit erneuerbarer Wärme, versorgen zu können.

Durch die intelligente Sektorkopplung soll der Energieeinsatz so effizient wie möglich gesteuert werden, indem die Wärmeproduktion aus Windstrom maximiert, und der Einsatz von Gas und Biomasse minimiert wird.

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