YOUNG PHARMA AWARD
Mit ihrer vielversprechenden Forschungsarbeit überzeugte dieses Jahr Tetiana Saukh (Institut für Molekulare Biowissenschaften, Uni Graz) nicht nur die Fachjury, sondern auch das Fachpublikum bei der pharmaKON und gewann das Preisgeld von € 1.500,–. Wir gratulieren ihr ganz herzlich zum Gewinn des YOUNG PHARMA AWARDs 2024.
Die Finalistinnen mit imh Geschäftsführer Manfred Hämmerle.
v.l.n.r.: Anna Bandura, Tetiana Saukh, Hannah Haller und Manfred Hämmerle
Am 13. Mai 2024 war das schöne Hotel Schlosspark Mauerbach Gastgeber für den inspirierenden YOUNG PHARMA AWARD im Rahmen der diesjährigen imh Fachkonferenz pharmaKON future. Die Veranstaltung würdigte talentierte Studierende aus der Pharmabranche und bot eine Bühne für Innovation und Exzellenz.
Die Atmosphäre auf der Veranstaltung war geladen mit Spannung und Neugier, als die drei von der hochkarätigen Jury ausgewählten Finalistinnen ihre wissenschaftliche Arbeit mit Leidenschaft und Fachwissen vorstellten. Alle drei Projekte hatten das Potenzial, die Zukunft der Pharmaindustrie zu revolutionieren.
1. Platz: Tetiana Saukh
Titel des Forschungsprojekts:
Untersuchung synergistischer Eigenschaften von Pept-1 und Polymyxin auf antibakterielle und immunomodulatorische Aktivitäten
Institut, an dem die Arbeit benotet wurde:
Institut für Molekulare Biowissenschaften, Uni Graz
imh Geschäftsführer Manfred Hämmerle mit der YOUNG PHARMA AWARD 2024 Gewinnerin Tetiana Saukh (Institut für Molekulare Biowissenschaften, Uni Graz).
Die körpereigene Immunantwort auf bakterielle Infektionen stellt ein schwerwiegendes Problem dar. Bei Gram-negativen Bakterien wird diese häufig durch Freisetzung ihres Endotoxins Lipopolysaccharid (LPS) in die Blutbahn hervorgerufen.
Das Last Resort Antibiotikum Polymyxin, ist in der Lage einen Teil von LPS, den sogenannten Lipid-A Schwanz, zu binden und dadurch die Bakterienmembran zu zerstören, was schlussendlich den Tod des Bakteriums bedeutet. Polymyxine sind jedoch gegen Bakterien, die leicht LPS verändern, unwirksam.
Der von Dr. Malanovic neuentwickelte nicht-toxische Wirkstoff Pept-1, wirkt ähnlich, bindet jedoch an einen anderen LPS-Strukturteil, das O-Antigen. Wenn beide Wirkstoffe an LPS binden, sollte durch effizienteren Mechanismus eine Verbesserung der Aktivitäten erzielt werden.
In diesem Projekt untersuchten sie daher sowohl die antibakterielle als auch die immunomodulatorische Aktivität dieser LPS-bindenden Peptide sowohl im Einzelnen als auch in der Kombinationstherapie. Pept-1 verstärkt Polymyxin nicht nur in seiner Wirkung gegen Bakterien sondern bindet effizient LPS, wodurch jenes neutralisiert und die proinflammatorische Antwort darauf vorgebeugt wird. Die Kombinationstherapie des neuen Pept-1 mit Polymyxin stellt daher im Kampf gegen LPS induzierte Sepsis eine innovative und vielversprechende Strategie dar.
2. Platz: Hannah Haller
Titel des Forschungsprojekts:
The molecular interaction between non-piliated Streptococcus pneumoniae and neurons in bacterial meningitis
Institut, an dem die Arbeit benotet wurde:
FH Campus Wien
imh Geschäftsführer Manfred Hämmerle mit der YOUNG PHARMA AWARD 2024 Finalistin Hannah Haller (FH Campus Wien).
Bakterielle Meningitis ist eine Entzündung der Gehirnhäute, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die Krankheit kann mit Antibiotika behandelt werden, ist jedoch trotzdem für 1/6 aller PatientInnen tödlich, während 1/5 von Komplikationen betroffen ist. Diese können sich durch neurologische Folgen äußern, die kurzfristig oder langfristig das Leben der PatientInnen beeinträchtigen können. Je nachdem welche Nervenzellen von den Bakterien befallen werden, können sich diese neurologischen Folgen zum Beispiel in Gehörverlust, kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen oder epileptischen Anfällen äußern. Streptococcus pneumoniae sind die Bakterien, die weltweit am häufigsten bakterielle Meningitis auslösen. Für den Großteil dieser Bakterien ist jedoch nicht bekannt, wie sie neurologische Schäden verursachen. Deshalb wurde in meinem Projekt untersucht, wie diese Untergruppe der Bakterien (=nicht-piliierte Streptococcus pneumoniae) an menschliche Nervenzellen binden. Nun da der Bindungsmechanismus bekannt ist, werden die Ergebnisse noch mithilfe von Mausmodellen bestätigt, bevor die Ergebnisse dieser Studie hoffentlich dazu beitragen können eine wirksame Therapie gegen die Folgeschäden von bakterieller Meningitis zu entwickeln und PatientInnen zu schützen.
3. Platz: Anna Bandura
Titel des Forschungsprojekts:
Investigating human-specific effects of drugs and pollutants on posterior lateral plate mesoderm-organoids
Institut, an dem die Arbeit benotet wurde:
FH Campus Wien
imh Geschäftsführer Manfred Hämmerle mit der YOUNG PHARMA AWARD 2024 Finalistin Anna Bandura (FH Campus Wien).
Wir gratulieren der Gewinnerin sowie den beiden weiteren Finalistinnen ganz herzlich.
Pressemitteilungen
Pressespiegel
Zur Teilnahme berechtigt waren studentische österreichische Forschungsprojekte, die wissenschaftlich fundiert und bereits auf einer österreichischen Fakultät positiv beurteilt wurden (Bachelorarbeiten, Masterarbeiten).
1. Jurybewertung
Anhand der Bewertungskriterien wählt unsere Fachjury aus allen Einreichungen die drei erfolgversprechendsten Projekte aus.
2. Live-Voting auf der pharmaKON future
- Die von der Jury ausgewählten Projekte wurden auf der pharmaKON future in einer 10-minütigen Präsentation vorgestellt. Die Teilnehmer:innen der pharmaKON future ermittelten dann in einem Live-Voting das Gewinner-Projekt.
- Auf der pharmaKON future am 13. Mai 2024 wurde der YOUNG PHARMA AWARD feierlich verliehen.
- Das Gewinner-Projekt erhielt den YOUNG PHARMA AWARD und € 1.500,– Preisgeld.
- INNOVATION:
Das Forschungsprojekt hat einen innovativen Charakter. Hinter dem Projekt steht eine neue Analysetechnologie oder beispielsweise ein neuer Einsatz eines Wirkstoffes.
- NUTZEN FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN:
Das Forschungsprojekt kann Patientinnen und Patienten nachhaltig nutzen. Bewertet wird der konkrete und nachvollziehbare Mehrwert.
- PRAKTISCHE ANWENDBARKEIT:
Der innovative Nutzen des Forschungsprojekts ermöglicht eine praktische Anwendbarkeit in naher Zukunft.