Aktuelle Pressemitteilung

"Analyse-Riesen und Umsetzungs-Zwerge" – Die Pflege braucht Veränderung

Auf der imh-Fachkonferenz „Pflege neu aufgestellt?“ heizen passend zur aktuellen politischen Debatte die heißen Themen der Pflege die Diskussionen an.

Die Bundesregierung muss sich damit beschäftigen, wer unter welchen Rahmenbedingungen in Zukunft pflegen wird. Diese Fragen diskutierten Sektionschef Manfred Pallinger, Volksanwalt Günther Kräuter, Martin Gleitsmann (Abteilungsleiter Sozialpolitik und Gesundheit in der WKO) und Lukas Hecke (Gründer von wohnbuddy) auf der imh-Fachkonferenz „Pflege neu aufgestellt?“ am 25. und 26. Juni 2019 in Wien. „In Österreich sind wir Analyse-Riesen und Umsetzungs-Zwerge“, ermahnt Martin Gleitsmann. Es muss an der Umsetzung der Programme gearbeitet werden.

Wer wird uns pflegen?

„Der Fachkräftemangel wird sich immer mehr verschärfen“, blickt Martin Gleitsmann in die Zukunft. Eine Möglichkeit das Image der Pflege zu verbessern, wäre dem Berufsbild mehr Anerkennung zuzusprechen. Eine Attraktivierung könnte eine bessere Bezahlung sein oder auch menschlichere Arbeitsbedingungen. Volksanwalt Günther Kräuter beanstandet die enorme physische und psychische Belastung des Personals. Der Umgang mit Personal aus den Nachbarstaaten, besonders in der 24-Stunden-Betreuung, wird von Sektionschef Manfred Pallinger als politisch hoch brisant gesehen.

Lösungen fallen nicht vom Himmel

Welche Maßnahmen wirklich wirksam sind, ist unbekannt. Der Blick nach Deutschland zeigt jedenfalls, dass eine Pflegeversicherung kein Allheilmittel ist. Die Valorisierung des Pflegegeldes wird als ein nächster Schritt gewürdigt. Die Finanzierung der Pflege bleibt jedoch komplex, auch aufgrund der föderalen Strukturen. Sektionschef Manfred Pallinger betont als Schlüssel für Veränderung die Bewusstseinsbildung für die Pflegeproblematik in der Bevölkerung. Als eine wesentliche Maßnahme fordert Martin Gleitsmann mehr Prävention in der Pflege. Das Problem ist, dass Prävention bisher freiwillig ist und deshalb nur wenig Aufmerksamkeit bekommt.

Die Frage, die bleibt: Ist Bewusstseinsbildung für die Pflege (schon) genug? Oder nur eine Ausrede, weil niemand Geld in die Hand nehmen will?
 

v.l.n.r. Dr. Johann Harer, Geschäftsführer, Human.technology Styria GmbH; Dr. Günther Kräuter, Volksanwalt; Dr. Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit, Wirtschaftskammer Österreich; Mag. Manfred Pallinger, Ltr. Sektion IV, Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz; Mag. Lukas Hecke, Gründer, Wohnbuddy Wien

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: www.imh.at/pflegemodelle 


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