Rückblick 8. IIR Austrian Gaming & Betting Conference

ReSTART in die Zukunft. Mit diesem Titel eröffnete heuer die 8. IIR Austrian Gaming & Betting Conference in Wien. Diskutiert wurde mit nationalen und internationalen Brancheninsidern über die Zukunft des Glücksspiels in Österreich.

Wie existieren wir in Zukunft und was ist noch rentabel? Dieser Frage stellten sich die Experten der Plenumsdiskussion am Abend des ersten Tages. „Das Leben wird vorrangig vom Mobiltelefon bestimmt“. Helmut Kafka, Präsident des österreichischen Automatenverbandes, postulierte, die Abwanderung in den Online-Bereich sei nachvollziehbar. Die Grenzen des Gesetzgebers werden immer enger und dadurch verlagert sich das Angebot ins Online-Gaming. Die Privatisierung von Ein- und Auszahlungen wird zur Realität.

Christian Szegedi, Bayrischer Automatenverband, wirft einen Blick auf das deutsche Glücksspiel. Auch in Bayern wird das gewerbliche Glücksspiel stark reguliert. Ab 1. Juli 2017 sind nur mehr Einfachkonzessionen mit einem gesetzlich festgelegten Mindestabstand zugelassen. Das bedeutet für 50% - 70% der Spielhallen eine massive, für das gewerbliche Automatenspiel in Gaststätten eine geringe Einschränkung.

„Für traditionelle Betreiber ist die derzeitige Lage nicht einfach“, so Konrad Gill, Casino Technology Interactive. Viele kleinere, klassische Automatenbetreiber werden ihren Standort schließen. „Die Nachfrage sucht sich das Angebot nach dem plötzlichen Verbot des kleinen Glücksspiels. Man treibt die Leute folglich ins Internet.“

Der Online-Gamingbereich und eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten scheinen für viele in der Branche ein möglicher Weg in eine neue Zukunft.

Dr. Klaus Christian Vögl, WKW, zeigt in seinem Vortrag den Rechtsstatus eines Nicht-Konzessionärs ab 1.1.2015 auf. Taucht man in die rechtliche Materie tiefer ein, so bieten sich tatsächlich Gewerbeberechtigungen für die Anbieter an, die jedoch einer genauen steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Sicht bedürfen.

Ein Patentrezept für die Anbieter gibt es noch nicht, der Gesetzgeber wäre an dieser Stelle gefordert. Logik und Vernunft sollen sich durchsetzen, so lautet der letzte Appell an die österreichische Politik und Gesetzgebung.


Impressionen

Mag. Andreas Kreutzer, KREUTZER FISCHER & PARTNER, skizziert die Dynamik im Glücksspiel- und Sportwettenmarkt

Mag. Raffaela Wallerstorfer, schwartz huber-medek und partner rechtsanwälte, über die fehlende Regelung für die bestehenden Konzessionen

Mag. Nicholas Aquilina, Brandl & Talos Rechtsanwälte, berichtet im Speziellen über Problematik der Werbung für Social Games

Dr. Arthur Stadler, Brandl & Talos Rechtsanwälte, stellte sich den kritischen Betrachtungen zu Bitcoin: „Wir müssen offen sein für neue Innovationen im Markt“

Konrad Gill, Casino Technology Interactive, weist auf die Charakteristiken einer modernen, erfolgreichen Gesetzgebung hin

Mag. Alice Schogger, BMF: „ Es ist wichtig, dass die Maßnahmen zum Spielerschutz auch beim Spieler ankommen.“

Jürgen Irsigler, ADMIRAL Sportwetten GmbH, verweist auf das neue Wettgesetz in OÖ: „Im Landtag ist die Beschlussfassung in 2 Wochen fällig. Neu sind insbesondere die technischen Gutachten für Wettterminals“

Dr. Markus Knasmüller, Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, zeigt die 7 Irrtümer zum Wettbetrug detailliert auf

Dr. Klaus Christian Vögl, WKW, wirft einen neuen Blickwinkel auf den Rechtsstatus einen Nicht-Konzessionärs ab dem 1.1.2015

Mag. Ernst Biebl, PwC, spricht zu den organisatorischen Anforderungen bei der Abführung von Umsatzsteuer