Rückblick Bau und Betrieb von Gesundheitseinrichtungen 2022

5. – 6. Juli 2022 | Schlosspark Mauerbach, Mauerbach bei Wien

Unter dem Vorsitzenden Arch. Dipl.-Ing. Norbert Erlach (Architekt und Partner, denk-x.net) ging am 5. Juli 2022 im Schlosspark Mauerbach bei Wien das gemeinsame Eröffnungsplenum der beiden Konferenzen "Building Information Modeling" und "Bau- und Betrieb von Gesundheitseinrichtungen" über die Bühne. Dort wurden die zwei großen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit und ihre Auswirkungen auf die Baubranche insgesamt und den Krankenhausbau im Speziellen diskutiert.

Aus dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort brachte Dipl.-Ing. Dominik Klauser, BSc. (Stv. Abteilungsleitung, Sektion I – Digitalisierung & E-Government) drei Impulse zur Digitalisierung mit: Den Nutzen im Blick zu behalten, proaktiv in die Auseinandersetzung mit dem Thema gehen und ein ganzheitlicher Ansatz waren seine Empfehlungen.

Das Potential der Digitalisierung in der Baubranche zeigte Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph M. Achammer (Vorstand, ATP GmbH) auf. Denn in der Baubranche ist die Ressourcenverschwendung von Zeit, Materialien und Arbeitskraft mit ~30% im Vergleich zu anderen Branchen immens. Und ein guter Teil davon ließe sich durch Digitalisierung und die bessere Zusammenarbeit von Planung, Ausführung und Betreibern reduzieren.

Mit seiner Forderung "Die Baustelle muss zur Montagestelle werden, denn nur wenn es eine Montagestelle ist, können wir wiederverwerten", legte Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Christoph M. Achammer die Brücke zum nächsten Vortrag, denn dort standen die EU-Taxonomie und die Auswirkungen auf die Baubranche am Programm. Dipl.-Ing. Stefan Graf (CEO, Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H.) stellte die Ausgangslage dar: Gebäude verbrauchen 40% und verursachen 36% der CO2 Emissionen innerhalb der EU. "Wir werden immer viel Energie brauchen in der Bauwelt", so Graf, "es sind die Technik und die Energieform, wo die Sprünge gemacht werden müssen." Auch wenn noch vieles unklar ist, die Taxonomieverordnung wird alle treffen, vom Planer über den Ausführer bis hin zum Betrieb. Hier würde sich die Branche Standards wünschen, und das nicht nur zum Thema Nachhaltigkeit, sondern auch beim Thema BIM.
 

Bau- und Betrieb von Gesundheitseinrichtungen

Nach dem gemeinsamen Plenum diskutierten in der Fachkonferenz Bau- und Betrieb von Gesundheitseinrichtungen Krankenhaustechniker:innen, Baumanager:innen, Hygienefachkräfte aus Gesundheitseinrichtungen mit Experten und Expertinnen aus Architektur, Krankenhausorganisation und Produktseite die aktuellen Herausforderungen für die Branche. Und diese sind zahlreich und gingen von den nationalen Aktivitäten in der Krankenhaushygiene über Neu- und Umbau von Krankenhäusern nach Corona, Patientenlenkung, Blackoutprävention in Gesundheitseinrichtungen, der Messung von architektonischer Qualität, aktuellen Konzepten für Pflegewohnheime bis hin zum Modernisierungsbedarf der Wiener Spitäler.

Daneben durfte ein Schwerpunkt zu Energieeffizienz und Umweltschutz im Krankenhaus nicht fehlen – mit Umsetzungsbeispielen der KAGes, der SALK und der Barmherzigen Brüder Österreich, sowie der Lösungskompetenz von Konvekta und Pri:Logy Systems. Beim Abschlusstalk vom Konflikt- zum Synergie-Potential zeigte Mag.a Monika Herbstrith-Lappe mit viel Humor auf, wie aus Spannung Spannendes entwickelt werden kann. Wir bedanken uns bei den Referierenden und Teilnehmenden für die vielen Wortmeldungen und Diskussionen, die spannenden Vorträge und Insights und freuen uns schon auf das Netzwerktreffen 2023.

Wir danken unseren Partnern