Rückblick "Der Kampf um die besten Ärztinnen und Ärzte"

14. – 15. Oktober 2015, Austria Trend Eventhotel Pyramide, Vösendorf

Obwohl die Zahl der in Österreich berufstätigen Ärzte in den letzten Jahren zunimmt, wird es für heimische Krankenhäuser schwieriger, offene Ärztestellen zu besetzen. Welche Ursachen es dafür gibt, aber auch mit welchen Strategien gegen den „Ärztemangel“ vorgegangen wird, wurde auf der IIR Fachkonferenz „ Der Kampf um die besten Ärztinnen und Ärzte“ von unterschiedlichen Experten und Praktikern diskutiert.

Erhöhter Personalbedarf durch das neue Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz

Durch die Herabsetzung der ärztlichen Wochenarbeitszeit von 60 auf 48 Stunden müssen neue Wege eingeschlagen werden. Die Auslagerung von berufsfremden Tätigkeiten, die bisher von Ärzten durchgeführt werden, an andere Berufsgruppen, soll zur Entlastung der Ärzte beitragen. Zusätzlich braucht es trotzdem mehr Ärzte in den Spitälern. Um die offenen Stellen rasch besetzen zu können, versuchen Krankenhäuser Ihre Attraktivität zu erhöhen und mit gezielten Führungsstrategien auf die Bedürfnisse der (Jung)Ärzte einzugehen. Um die Patientenversorgung auch in Zukunft sicherzustellen, bedarf es einer interdisziplinären Zusammenarbeit und die verstärkte Kooperation aller Berufsgruppen.

Rudolf Hundstorfer, BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, äußerte sich zum KA-AZG und setzt sich zum Ziel, die überlangen Arbeitszeiten in den Krankenhäusern zu verringern. Dazu stehen noch notwendige Verhandlungen an.

Bernhard Rupp, AK NÖ, eröffnete die Fachkonferenz mit einer Keynote zur Reform der Pflegeberufe und erörterte die Bedeutung der Personalbedarfsberechnung und Personalschlüssel.

Plenumsdiskussion über das neue KA-AZG: Bernhard Rupp, AK NÖ, SC Dr. Clemens Martin Auer, Bundesministerium für Gesundheit, Ursula Frohner, Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, Prim. Univ.-Doz. Dr. Rudolf Knapp, Österreichische Ärztekammer, Dr.in Ingrid Federl, MSc, Oö. Gesundheits- und Spitals-AG.

Mag. Petra Stuiber, Der Standard, führte souverän durch den ersten Nachmittag.

DI Ines Czasny, Gesundheit Österreich: „Wir brauchen den Willen, etwas zu verändern!“

OA Dr. Johannes Huber, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried: „Es bedarf klarer Strukturen und Ansprechpersonen in der Ausbildung junger Ärzte im Krankenhaus.“

Univ. Prof. Prim. Dr. Gabriele Baumann, MSc, MBA, Landeskrankenhaus Steyr, hob die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit hervor.

Mag. Günter Paier, Orthopädisches Spital Speising erörterte neue Organisationsformen die zur Ärzteentlastung beitragen können.

Mag. Maria Pichler, Universitätskliniken Salzburg sprach über Führung 2.0. und betonte die Wichtigkeit von Leadership.

Mag. Nicole Winter und Mag. (FH) Andreas Tichy, Barmherzige Brüder über die Beziehungspflege als wichtiger Bestandteil der Mitarbeiterbindung.

Prok. Mag. Markus Schuler, Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft: „Um die Aufmerksamkeit junger Ärzte zu bekommen, bedarf es neuer Marketingstrategien.“

Prim. Dr. Vaclav Ruzicka, Krankenhaus Tamsweg sprach über die Erfolgsgeschichte einer „Bergklinik am Ende der Welt“.

Prim. Univ.Prof. Dr. Peter Lechner MAS, Landesklinikum Tulln: „Die Quelle der Hoffnung liegt in den Studenten.“

Dr. Thomas Michalski, orthomedplus Dr. Drekonja & Dr. Kiss GmbH setzt sich für den Mut zur Veränderung ein.

Mag. Wolfgang Maierhofer, MedMedia Verlag und Mediaservice begleitete die Teilnehmer durch den zweiten Veranstaltungstag und moderierte die spannende Diskussion zum Thema Talentmanagement mit OA Dr. Jutta Claudia Piswanger-Sölkner, KAGes, Prok. Mag. Veronika Rabl, KABEG, Mag. Johann Garstenauer, MAS, immigon portfolioabbau ag, Mag. (FH) Andreas Tichy, Barmherzige Brüder, Univ. Prof. Dr. Bernd Gollackner, Kardinal Schwarzenberg’sches Krankenhaus