Rückblick Die Spital 2014

25. - 25. Juni 2014 | Vösendorf bei Wien

Größter Gesundheitskongress Österreichs
Beim größten österreichischen Gesundheitskongress, „die Spital 2014“, trafen von 25. - 26. Juni 2014 die Keyplayer der Gesundheitsbranche mit rund 400 Teilnehmern zusammen. Ganz nach dem neuen Motto „Wissen, das bewegt“ hat IIR die wichtigsten Gruppen, die sich rund um das Spital bewegen, zusammen gebracht.

 

 

 

Video Zusammenfassung

Das Team von vielgesundheit.at hat den Kongress für Sie in einem Film kurz zusammengefasst.

BM Alois Stöger mit IIR Geschäftsführer Mag. Manfred Hämmerle und halber Plenumsrunde

Gelungener Kick-Off der Spital 2014 (v.l.n.r. Mag. Manfred Hämmerle, BM Alois Stöger, KR Mag. Julian Hadschieff, LR Ing. Maurice Androsch)

Bundesminister Alois Stöger

 

Die Gesundheitsreform will einen radikalen Machtwechsel

„Warum überhaupt die Gesundheitsreform machen?“ Auf diese Frage ging Gesundheitsminister Alois Stöger in seiner Keynote ein und versicherte einen Machtwechsel. Während bisher die einzelnen Institutionen das Ruder in der Hand hatten, soll künftig dem Patienten mehr Macht zurückgegeben werden.

 

„Es müssen alle Partner zusammenwirken“

Die Zukunft der Pflege ist eine Frage der Schnittstellen: Bundesminister Rudolf Hundstorfer will die derzeitigen 303 Entscheidungsträger auf 4 herunter schrauben. „Derzeit sind wir auf 5, am letzten wird gearbeitet“, so der Minister, der zahlreiche Strategien zum Ausbau der Pflege vorstellte.

Bundesminister Rudolf Hundstorfer

Was braucht die Gesundheitsreform für die Umsetzung?

Dr. Martin Gleitsmann, Wirtschaftskammer Österreich, beschrieb die Umsetzungsphase der Gesundheitsreform als schwer beladenen Tanker, von dem noch nicht ganz klar sei, welche Richtung er einschlägt bzw. wo er ankommt: „Es bewegt sich sehr langsam, aber es bewegt sich etwas“.

In der Diskussionsrunde, die von Mag. Petra Stuiber (Der Standard) geleitet wurde, wurde vor allem die Primärversorgung zentral thematisiert. Für Dr. Christian Euler, Österreichischer Hausärzteverband, ist die Neukonzeption des primären Versorgungssystems, wie sie die Treiber hinter der Gesundheitsreform vorsehen, nicht nachvollziehbar: Die Leistung der Allgemeinmedizin nach derzeitigem Stand sollte nicht gering geschätzt werden, auch wenn sie durchaus Verbesserungspotenzial zeigt.

KR Mag. Julian Michael Hadschieff, Fachverband der Gesundheitsbetriebe, Wirtschaftskammer Österreich, mahnte, dass Aufwendungen für das Gesundheitswesen vernünftiger eingesetzt werden müssten. Als Beispiel nannte er den „Gesundheitshunderter“, der für die Bürger einen unmittelbaren merkbaren Vorteil darstellt und wertvolle Anreize zur Gesundheitsvorsorge setzt.

Was kommt auf die Pflege(nden) zu? „More of the same“ geht nicht mehr, so Ursula Frohner, ÖGKV - Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, denn die Pflege muss den neuen Notwendigkeiten Raum geben, beispielsweise über die Ausbildungsreform. Prof. Dr. Robin Rumler, Pharmig, mahnte darüber hinaus, nicht das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren. Das wesentliche Anliegen sollten mehr gesunde Lebensjahre sein. Dafür müssen alle Beteiligten weiter zusammenarbeiten.

Potenzial nach oben sieht Mag. Georg Ziniel, MSc, Gesundheit Österreich GmbH, bei der Ausschöpfung knapper Mittel. In Bezug auf Gesundheitsreform und Primärversorgung richtete er einen Appell an die Vertreter der Ärzteschaft und der Pflege die Rahmenbedingungen nun mit Inhalten aufzufüllen. Mag. Bernhard Wurzer, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, betonte schlussendlich wiederholt die Bedeutung der Vernetzung – nicht nur von Bund, Ländern und Sozialversicherungen sondern vor allem der Gesundheitsberufe mit ihren jeweiligen Kompetenzen in der Versorgung der Menschen.

Geballtes Wissen – viel Diskussionsstoff: Namhafte Experten stellten sich den offenen Fragen zur Umsetzung der Gesundheitsreform

Mag. Bernhard Wurzer, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, konstatiert ein stärkeres aufeinander Zugehen der Systempartner

Die Gesundheitsreform ist noch nicht bei den Institutionen angekommen, meint KR Mag. Julian Michael Hadschieff, Wirtschaftskammer Österreich

Die Diskutanten im Griff: Moderatorin Mag. Petra Stuiber, Der Standard

 

Dr. Robin Rumler, Pharmig, fordert ein Commitment der Politik zur Innovation

Dr. Martin Gleitsmann, Wirtschaftskammer Österreich, sieht langsame Fortschritte

Dr. Christian Euler, Österreichischer Hausärzteverband, kritisierte die Geringschätzung des gegenwärtigen Systems

Ursula Frohner, ÖGKV, appelliert die Kompetenzen der Pflege als sinnvollen, integralen Bestandteil anzunehmen

Mag. Georg Ziniel, MSc, Gesundheit Österreich GmbH, sieht die Verhältnismäßigkeit zwischen dem Einsatz finanzieller Mittel und dem Outcome oft nicht gegeben


 „Reizwort ELGA“ – Wie stark polarisiert die Elektronische Gesundheitsakte?

Auf dem besten Weg zu mehr Sachlichkeit sieht Frau Dr. Susanne Herbek, ELGA GmbH, die öffentlichen Diskussionen rund um die ELGA. In ihrer Keynote stellte sie die Rolle der ELGA als Zugpferd der Gesundheitsreform vor: ELGA soll vor allem ein Instrument, ein Werkzeug sein, um Berufsgruppen und Institutionen besser zu koordinieren und die bestehenden Strukturen effektiver zu vernetzen.

 

 

Dr. Susanne Herbek, ELGA GmbH, plädiert für sachliche Information und Diskussion rund um die ELGA

Die Fotos zum Rückblick in Druckqualität finden Sie im Download Bereich.