Rückblick Digital Data Forum 2020
3. – 4. März 2020, Hotel Vienna South – Hilton Garden Inn, Wien
Saubere Stammdaten sind Handwerksarbeit. Darum ging es später. Vorerst handelte das Plenum des Digital Data Forums von der nahen und fernen Zukunft. Unter der Leitung von Nahed Hatahet (Vorstand, VÖSI) wurde die Künstliche Intelligenz in den Fokus genommen. Status Quo und die potentiellen Ängste und Gefahren standen auf der Tagesordnung. Ganz sicher sind sich die Experten noch nicht. Ray Kurzweil, Stephen Hawking, Elon Musk waren nicht vor Ort. Allerdings doch omnipräsent. DI Dr. Erwin Bratengeyer (Donau Universität Krems) führte in die Visionen der Tech-Vorreiter. Und dabei wurde klar: Exponentielle Entwicklung übersteigt nicht nur Otto Normalverbrauchers Vorstellungskraft. Wenn die technologische Entwicklung so weitergeht, dann werden wir den Zeitpunkt an dem der Computer dem Menschen überlegen sein wird, noch erleben. Und was das heißt? So ganz ohne Bauchweh mag diese Frage niemand positiv beantworten.
Applaus gab es von allen Seiten.
Ein bisschen Zeit haben wir bis dahin aber noch. Man kann sich allerdings schon einmal über die Ethik der Zukunft unterhalten. Im Forum der Online Ausgabe der Tageszeitung Standard zum Beispiel. Auch dort ist Künstliche Intelligenz im Einsatz. Was Mitte der 2000er mit dem Foromaten begann, wird derzeit mit dem De-Eskalation Bot fortgesetzt. Hier ist linguistisches maschinelles Lernen der Schlüssel zur Klassifizierung. Von dystopischen Szenarien a la Terminator ist das, was Mag. Dr. Krenn (OFAI) hier präsentierte, dann doch noch ein wenig entfernt. Denn am Ende entscheidet nach wie vor ein Mensch, welches Posting wo gelobt oder von der Plattform genommen wird.
Aber wie lange noch? Besteht die Gefahr, dass am Ende nicht nur Mitarbeiter, die relativ einfache automatisierte Tätigkeiten ausführen, sondern auch die Entscheider selbst ersetzt werden? Lange Diskussion, kurzer Sinn der Diskussion zwischen Wolfgang Kienreich (Know Center Graz), Alin Kalam (Deutsche Lufthansa AG) und Franz Hillebrand (Signa Group): Vorläufig eher nicht. Alle Alghorithmen, Dienste und BigData Anwendungen sollen den Entscheider unterstützen, nicht aber ersetzen. Man darf sich aber auf neue Formen der Führung und Arbeitsteilung einstellen. Wenn Sie etwa das nächste Mal bei einem Arbeitsessen sitzen, stellen Sie sich vor, dass vielleicht auch bald ein Roboter am Tisch sitzen könnte. Warum? Damit er lernt, wie Sie sich verhalten, wenn Sie in dieser Umgebung verhandeln. Zukunftsmusik? Natürlich. Wenn Sie aber an Ihren Stammdaten oder an Ihren Data-Analyse Methoden werken, denken Sie daran, was das Ziel und Resultat der Übung ist.
Networking leicht gemacht: Weil immer noch nicht alles digital ist.
Von links nach rechts: Franz Hillebrand (Signa Group of Companies), Alin Kalam (Deutsche Lufthansa AG c/o Austrian Airlines), Wolfgang Kienreich (Know-Center GmbH), Nahed Hatahet (HATAHET productivity solutions GmbH & VÖSI Vorstand)