Smart Meter – jetzt wird ernst

Auf der Fachkonferenz Smart Meter diskutierten zahlreiche Experten über den Status Quo der Smart Meter Regelung und den Weg zum gesetzten Ziel.
Ein Fokus der Konferenz lag bereits auf den möglichen Dienstleistungen, die rund um Smart Meter angeboten und in Zusammenhang mit dem Kunden umgesetzt werden könnten.

Dazu berichteten die Wiener Netzte GmbH, Stromnetz Graz GmbH & Co KG, KNG-Kärnten Netz GmbH und die RheinEnergie AG aus Deutschland über ihre Erfahrungen.

Mark Ossel, OSGP Alliance, brachte ein, dass es Investitionen in smarte Netze braucht, um den Wandel stand zu halten. Darauf stellte Emil Gurevitch die wichtige Frage, ob die Security-Systeme zu dumm für smarte Netze sind. Als Smart Grid Hacker findet er jede Sicherheitslücke.

Die von Ing. Mag. Leo Kammerdiener von der Energie-Control Austria gebotene Frage- und Antwort-Runde wurde stark genutzt. Dabei ließen einige Themen die Teilnehmer auch in den Pausen nicht los.

In einer angeregten Diskussion kristallisierte sich der Kunde schnell als Schlüsselfaktor heraus.

DI Martin Brunner sah die Anfangskommunikation kritisch und mahnte, nicht den Kunden zu vergessen. Mag. Bernhard Wüster sprach aus Erfahrung und merkte an, dass man einen starken Partner braucht. Hanns Kottulinsky: „Ich bin kein Gegner des Smart Meter, ich bin ein Gegner der vorgegebenen Vorgehensweise und dieser Hektik!“

Die Telekom Austria in Zusammenarbeit mit Vodafone präsentierten, auch anhand internationaler Praxisbeispiele, die durch Mobilfunk bedingte Revolution des Internet of Things.

Während Dr. Oberndorfer die rechtlichen Rahmenbedingungen schilderte, stellte Dr. Hierzinger den „smarten Consumer“ vor. In dem Sinn ist die Sichtweise der Kunden eher ernüchternd, der größte Vorteil wird noch in der gesteigerten Transparenz gesehen.

Das Resümee: Der Verdruss wird die Energiewirtschaft nicht davon abhalten Innovationen durchzusetzen, aber zu strenge Ziele rücken die Vorfreude in den Hintergrund. Was bereits klar scheint, das Thema Smart Meter wird nicht im Jahr 2017 gewonnen!

Vorsitzender Ing. MMag. Dr. Peter Deschkan führte schwungvoll durch die Veranstaltung und gewährte einen Einblick in die Smart Meter Erfahrungen der Wiener Netzte GmbH „Wir brauchen lieber länger und dann das System das wir uns wünschen!“

Dr. Roland Hierzinger von der Österreichischen Energieagentur: „Nicht jeder Kunde wird durch Smart Meter automatisch zum Smarten Consumer der bewusster mit dem Thema Energie umgeht“

OSGP Alliance (Open Smart Grid Protocol) kennt die zukünftigen Technologien und Trends von Smart Meter bis zum Smart Grid - Energy have to face dramatic Changes!

Mark B. M. Ossel Vertreter der OSGP Alliance sprach über neue Anforderungen und Schlüsselfunktionen „It’s essential to know the low-voltage-grid performance, therefore Asset Management is a key process“

Dazu griff Emil Gurevitch als Security Specialist den Sicherheitsaspekt von intelligenten Netzen auf - „A 100% secure system is an illusion [...] but you have to take response“

DI Herbert Fuchs über die Smart Meter Entwicklungen bei KNG-Kärnten Netz GmbH Flächendeckender Rollout bis 2024 – mit Zwischenziel 80% in 2020

Ing. Mag. Leo Kammerdiener von der Energie-Control Austria stand den Teilnehmern Rede und Antwort. Sein Statement zum Rollout-Ziel 2017 „Man muss das Unmögliche versuchen!“

Hanns Kottulinsky, E-Werk Neudau Kottulinsky KG, Mag. Bernhard Wüster, E-Werk Wüster KG und DI Martin Brunner, Energy Services, in einer angeregten Diskussion über Smart Meter bei Stadt- und E-Werken

DI Manfred Bürger von der Telekom Austria Group M2M GmbH gab zusammen mit Virginia Ahuir von Vodafone IOT einen Ausblick auf die Fortschritte im Mobilfunk und die Relevanz dieser für die Energieversorger.

Rechtsanwalt Dr. Paul Oberndorfer sprach über die rechtlichen Rahmenbedingungen und was beim rechtssicheren Arbeiten zu beachten ist.

DI Mag. Harald Gruber über die Entwicklungen bei Stromnetz Graz GmbH & Co KG: Sie starten mit einem Feldtest und teilen das Gebiet in weiterer Folge in 3 Gebiete – das Ziel ist aber aus heutiger Sicht nicht erreichbar

Ein internationales Beispiel brachte Axel Lauterborn der RheinEnergie AG: er sieht Smart Meter als Basis für Mehrwerte & neue Geschäftsmodelle, doch auch Deutschland kämpft mit den Vorgaben