Rückblick EPCON 2015

20 Jahre EPCON. Etwa 150 Gäste aus der Energiebranche feierten am 29. und 30. April mit nationalen und internationalen Fachexperten und hochkarätigen Branchenvertretern den Jahresenergiekongress von IIR.

Im Plenum diskutierten die „alten Hasen“ der EPCON die neuen Herausforderungen der Energiebranche. Vergeben wurde auch der begehrte EPCON-Award, der durch Publikumsvoting heuer an die KELAG mit ihrem Projekt „Stahlrohre, die Menschen verbinden“ ging.

Europäische Energieunion – Kein alter Wein in neuen Schläuchen
„Es darf nicht mehr in Silos gedacht werden, sondern die Themen werden übergreifend stärker angesprochen“, so beschrieb Mag. Edith Hofer, Generalsekretariat Europäische Kommission, in ihrer Keynote das Umdenken auf EU-Ebene. Konkret skizzierte sie die Maßnahmen der Energieunion auf fünf Ebenen: Versorgungssicherheit, vollständig integrierter Binnenmarkt, Energieeffizienz, Reduktion von CO2 sowie Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. 

„Sind nicht die Wahnsinnigen in Brüssel“ – Mag. Edith Hofer in ihrem Plädoyer nicht auf Brüssel zu vergessen und sich aktiv einzubringen.

Simon Müller, IEA war auch in den Pausen gefragter Gesprächspartner der EPCON-Besucher und Besucherinnen

Systemflexibilität für Wind und Sonne
„Es muss Investitionssicherheit für kapitalintensive Investitionen geschaffen werden, denn Transparenz ist eine der zentralen Errungenschaften der Marktliberalisierung“, so Simon Müller, International Energy Agency. Fazit der Fallstudie zur Variabilität im Strommix: Transformation, Flexibilität und ein optimiertes Marktdesign sind der Schlüssel für einen systemfreundlichen Ausbau der Erneuerbaren Energie.

Regulierungswahn - oder sind Investitionen überhaupt noch möglich?
Unter diesem provokanten Titel diskutierten hochrangige Vertreter der Energiewirtschaft, moderiert von Martin Szelgrad vom Report Verlag. Wie viel Regulierung welcher Art der Markt tatsächlich braucht – darüber schieden sich die Geister. In einem Punkt waren sich alle Diskutanten und Diskutantinnen jedoch einig: Die große Herausforderung der nächsten Jahre liegt sicher darin, zwischen den Regularien neue Geschäftsmodelle zu finden.

Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Vorstandsvorsitzende, Austrian Power Grid AG: „Der Status Quo wirkt innovationshemmend, es gehören neue innovative Elemente auf den Markt.“

DI Walter Boltz, Vorstand, Energie-Control Austria, Vice Chair of ACER`s Regulatory Board: „Wir haben das alle mitbestimmt, nicht die EU alleine.“

Dr. Christof Germann, Vorstand, Vorarlberger Illwerke AG: Brachte den Kritikpunkt vor, Österreich würde sogar mehr tun als die EU verlange.


DI Dr. Susanna Zapreva, Geschäftsführerin, Wien Energie GmbH: „Dass ein wirklich fairer Wettbewerb möglich ist, dafür ist noch einiges zu lösen.“

Mag. Michael Gerbavsits, Vorstand, Energie Burgenland AG: Das Burgenland als Vorzeigeregion für Erneuerbare Energien.

Dipl.-Ing. Alexander Kainer, Partner Deloitte Consulting: „Es gibt kein Ja oder Nein, ob Förderung für oder gegen erneuerbare Energie, es geht um das Wie.“