Fit für den Energiemarkt der Zukunft?!

Eine kolossale Aufgabe angesichts der vielen großen und kleinen Veränderungen im Energiesektor, denen sich die Energieversorger dieses Landes zu stellen haben – Im Rahmen der EPCON 2016 behandelten die Innovations- und Energiemanager dieses Landes daher die Wege, um in Zeiten von annähernd energieautarken Bauprojekten, Elektromobilität, aber auch Gefahren des Cyber Space und immer neuen Innovationen fit für den Energiemarkt der Zukunft zu sein.

Hier trafen die Meinungen etablierter Platzhirsche wie der Energie Steiermark AG auf neue Konzepte aus den Start-ups. Wo neue Geschäftsmodelle in der Energiedienstleistung liegen und wie sich mithilfe von geschickten Partnerschaften neue Geschäftsfelder auftun, zeigte sich an diesen beiden Tagen nicht nur einmal – Etwa wenn Crowd-Funding finanzierte Geschäftsideen im Portfolio der Verbund AG wieder auftauchen.

Wesentliche Entscheidungen für die Entwicklung des österreichischen Energiemarktes werden aber nicht nur hierzulande, sondern auf europäischer Ebene gefällt. Über die Zukunft der Strompreiszonen, wo diese verlaufen werden und die Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen wurden im Verlauf einer Diskussion zwischen den Vertretern der deutschen Bundesnetzagentur, des polnischen Netzbetreibers PSE, des tschechischen Energieregulierungsbüros (ERU), sowie den Vorständen der Austrian Power Grid, Herr DI Christiner bzw. der E-Control Austria, Herrn Dr. Urbantschitsch, erörtert.

Dr. Wolfgang Urbantschitsch (E-Control), Konrad Purchala (PSE), Joachim Gewehr (Bundesnetzagentur), Martin Sik (ERU), DI Gerhard Christiner (APG) und der Moderator Franz Lamprecht (v.l.n.r.) diskutierten lebhaft die Entwicklungen auf dem europäischen Energiemarkt einschließlich der Zukunft der deutsch-österreichischen Strompreiszone.

DI Michael Sponring fordert die EVUs dazu auf die Innovationsmannschaften auf die Kunden loszulassen.

„Die Nischen im Bereich Energiedienstleistungen sind da. Gamefication ist ein Ansatz.“, meinte DI Reinhard Ungerböck.

Martin Jelinek referierte über den Stand der Technik in der Batteriespeichertechnologie. „Die Wirtschaftlichkeit ist da, Autarkie im Eigenheim ohne Netz noch nicht.“ 

Die Gefahren der vernetzten Energiewelt und den ersten Cyber-Angriff auf ein öffentliches Energienetz in der Ukraine Ende 2015 brachte Herr Peter Eder-Neuhauser dem Publikum nahe.

Über energieautarke Konzepte des großvolumigen Wohnbaus im urbanen Raum sprach Frank Junker von der APG in Frankfurt/Main.

Die Stadt Wien sucht immer innovative Partner zur Umsetzung energiesparender Konzepte sagte Mag. Bernd Vogl.

Mathias Schaffer stellte das Urban-Boxes Konzept der Energie Steiermark vor und plädierte für den richtigen Umgang mit Innovationen im Unternehmen.

Wolfgang Deutschmann über die Finanzierung von Energieprojekten über die Plattform Green-Rocket und rechtliche Rahmenbedingungen im Bereich Crowd-Funding und Alternativfinanzierung.

„Smart Grid per se ist kein Geschäftsmodell. Die Kunden sind nicht bereit mehr als 2 Euro im Monat für Service Entgelte zu bezahlen.“ Theresia Vogel, Klima- und Energiefonds

Die Netze werden bald an ihre Belastungsgrenze stoßen. Mehr europäische Abstimmung ist notwendig, meinte DI Dr. Weixelbraun von der APG.

Über die Aufgaben und Ziele der Ladeinfrastrukturrichtlinie und die Vorbilder in Norwegen und den Niederlanden referierte Frau Henriette Spyra.

Dr. Wilson Maluenda klärte über die Potentiale des Big-Data-Managements auf.

Für die kurzfristig erkrankte Frau Dr. Michulitz sprang Herr Dr. Klaus Neuhäuser ein: Transformationsprozesse müssen richtig gesteuert werden.

Den Vorsitz führte am Vormittag des zweiten Konferenztages Herr Dr. Simon Moser, der am Nachmittag auch über die Netzentgeltentwicklung und die Steuerung von Lastflüssen sprach.

Kontrovers diskutiert wurde der Ansatz von Simon Schmitz, Strompreise stündlich zu verrechnen.

Dr. Gerd Schauer schloss den Tag mit einer Einführung in das Innovationsmanagement der Verbund AG.