Rückblick Energiekongress EPCON 2022: Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle

31. Mai – 1. Juni 2022 | Schlosspark Mauerbach, Mauerbach bei Wien

Die Fachkonferenz „Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle“ galt den Themen „Herausforderungen der Energiewende“, „Flexibilisierung der Energiesysteme“, „Wasserstoff“, sowie „Die Zukunft der Mobilität“. Lösungsansätze, Change-Management-Strategien und bereits umgesetzte Projekte im Bereich der Dekarbonisierung wurden vorgestellt und trafen bei den Teilnehmenden auf große Begeisterung.

Die Bilder eines (teil)autarken, sektorengekoppelten Energiesystems für das Jahr 2050 teilten Felix Greven (d-fine) und Clemens Wagner-Bruschek (d-fine) mit dem Auditorium. Die Sektorenkopplung ist die Grundlage für Importunabhängigkeit und kann dabei unterstützen, Emissionen zu reduzieren. Trotz der komplexen Planung kann hier viel Flexibilität gewonnen werden. Hiervon kann Österreich stark profitieren.

Über die Herausforderungen der Energiewende für Netzbetreiber und maßgeschneiderte Komplettlösungen für diese, berichteten Roland Kefaloudi-Walli (e-pilot) und Bodo Becker (e-pilot). Digitalisierte Lösungen sorgen für mehr Transparenz, effizientere Prozesse und verbesserte Nutzererlebnisse.

Expertinnen und Experten der Energiebranche trafen sich, um sich über die heißesten Themen der Energiewende auszutauschen

Die EPCON lud auch dieses Jahr wieder zum Networking und gemeinsamen Austausch ein

Sektorenkopplung und Energiewende: Clemens Wagner-Bruschek und Felix Greven

Bodo Becker und Roland Kefaloudi-Walli diskutierten digitale Lösungen für die Energiewende

Kurt Misak (APG) eröffnete den zweiten Konferenztag der EPCON: Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle mit dem Vortrag „Droht uns ein Blackout?“. Er wies darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts durchaus besteht, da die Netze in Österreich vulnerabel sind. Dennoch sei dies kein Grund zur Panik, da sie trotz Verletzbarkeit auch sehr resilient sind und einiges aushalten. Aufklärung in den Bereichen Versorgungssicherheit sei auf allen Ebenen wichtig. Durch Vorträge, Führungen durch Schaltwarten und Kraftwerke, Unterstützung der Zivilschutzverbände und der objektiven Nutzung von „seriösen“ Medien wird die Möglichkeit geboten, Hysterie und Panik zu vermeiden.

Mit den zukünftigen Erzeugungskapazitäten erneuerbarer Energien, sowie mit der Transition von Erzeugungsanlagen zu erneuerbaren Kraftwerken beschäftigt sich Johannes Kathan (AIT). Er informierte die Teilnehmenden auch über die wesentliche Rolle des Paradigmenwechsel zu Wind und Photovoltaik beim Ausbau erneuerbarer Energien. Bereits umgesetzte Projekte des Austrian Institute of Technology bildeten den Abschluss seines Vortrags.

Kurt Misak über die Versorgungssicherheit Österreichs

Johannes Kathan erzählte von hybriden Kraftwerken

Michael Schmöltzer (Uniper Energy Storage GmbH) zeigte mit dem Exkurs „Grüne Gase in der Energiewende“ wie erneuerbares Gas eine kosteneffizientere Energiewende ermöglicht. Er berichtete von der Gasspeicherung bei Uniper Energy Storage und hob die Rolle der Gasspeicher im Wasserstoffmarkt hervor.

Bianca Grabner (HYCentA) brachte den Teilnehmenden Wasserstoff in der Praxis näher. Wo kann dieser bereits auf grünem Wege implementiert werden? Der technische Einblick in das Thema der Produktion grünen Wasserstoffs zeigte, dass die Elektrolyse der Schlüssel in der Wasserstoffforschung ist. Im HYCentA in Graz wird derzeit an mehreren Projekten geforscht, wie zum Beispiel an „Recycalyse 2020-2030“. Hier werden neue nachhaltige und rezyklierbare Katalysatoren für die Protonen-Austausch-Membran (PAM)-Elektrolyse erforscht.

Über die Garage der Zukunft und wie diese der neue Hotspot für das Aufladen von Autos, Verpflegung und Co-Workspaces sein kann, berichtete Michael Elbl (e-Carage Consulting). Parkgaragen sollen als Mobilitätsknotenpunkte und Servicecenter dienen. Durch integrierte Lösungen in Parkhäusern, wie zum Beispiel die Möglichkeit Geld zu beheben, zu überweisen und Kontoauszüge zu drucken kann eine höhere Kundenzufriedenheit und Rendite erzielt werden.

Was sind e-Fuels und wie können sie eine Schlüsselrolle in der Defossilisierung des Mobilitätssektors spielen? Zum Abschluss der EPCON 2022 präsentierte Stephan Schwarzer (e-fuel alliance) die Anwendungsgebiete von e-Fuels und zeigte, dass nicht nur Flugzeuge und Schiffe, sondern auch öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Straßenbahnen mit e-Fuels betrieben werden können. Sie seien eine gute Alternative zu „electric-only“ und können einen wichtigen Part in der Energiewende spielen. Einen Einblick in den lokalen Energiemarkt lieferte Arnold Weiß (epex spot).

Zusammenfassend bot die Fachkonferenz einen Überblick über viele neue Ideen zur Energiewende. Aber auch praktische Umsetzungsmöglichkeiten kamen nicht zu kurz, wie beispielsweise im Bereich Dekarbonisierung in Industrie und Mobilität Mobilität. Spannende Fachvorträge und angeregte Gespräche der Anwesenden wechselten einander ab. So wurde unter anderem über die Preislage am Energiemarkt diskutiert und dem Paradigmenwechsel hin zu erneuerbaren Kraftwerken applaudiert.

Dank Peter Nestler (Umweltjournal), der durch die Veranstaltung führte, wurden viele Fragen gestellt und auch beantwortet. Wir freuen uns bereits auf die EPCON 2023!

Michael Schmöltzer über die Potenziale von grünen Gasen in der Energiewende

Im Bereich Wasserstoff wird viel geforscht und auch bereits umgesetzt: Bianca Grabner über Projekte des HyCentA

Über die Garage der Zukunft informiert Michael Elbl

E-Fuels als Lösung für die Energiewende? Stephan Schwarzer berichtete, wie das funktionieren kann

Lösungen für den Energiemarkt der Zukunft wurden von Arnold Weiß präsentiert.

Peter Nestler moderierte auch dieses Jahr wieder die EPCON: Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle und sorgte für gute Stimmung und hochkarätigen Diskurs am 2. Konferenztag

Alle Fotos © interfoto/imh

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