Forum Baustelle: Versorgungslogistik

Unter dem Motto „Baubetrieb 4.0 – Von der virtuellen zur realen Baustelle“ stand die Fachkonferenz „Baustelle Versorgungslogistik“ im Hotel Hilton Garden Inn, in Wien.

Wie sehr sich die Bauwirtschaft im Wandel befindet wurde am ersten Konferenztag mit den zahlreichen Vertretern der Baubranche diskutiert. Unter dem Vorsitz von Herrn Dr.-Ing. André Richter (Frankfurt Economics AG) stand der erste Konferenztag ganz im Zeichen von digitalen Prozessketten und den Auswirkungen von BIM auf die Baubranche.

Laut einer vorgestellten Studie von Herrn Prof. Dr.-Ing. Sven Rogalski (Hochschule Darmstadt) stimmen 93% der Baufirmen zu, dass die Gesamtheit ihrer Prozesse durch Digitalisierung Beeinflussung finden kann. Jedoch nutzen lediglich erst 6% der Akteure durchgehend digitale Planungsprozesse. Dies hat auch auf der Fachkonferenz gezeigt, dass im Bereich Digitalisierung am Bau noch Luft nach oben ist.

Dipl.-Ing. Konstantin Krahtov (Open Experience GmbH) hat in seinem beruflichen Umfeld mit vielen bauausführenden Unternehmen zu tun und stellt der Branche gleich ein kritisches Zeugnis aus. Baustellen, auf denen ein genaues Zeitmanagement herrscht, gibt es de facto nicht: „Oder haben Sie schon von frühzeitig fertig gestellten Baustellen gehört, dies ist eher selten der Fall“. Um einen digitalen Wandel vollziehen zu können müssen laut Herr Krahtov IT-Schnittstellen geschaffen werden – BIM ist hier ein guter erster Schritt.

Auch wenn die Branche mit der Digitalisierung noch zu kämpfen hat, einen gemeinsamen Konsens gab es bei den Teilnehmern und Vortragenden– Der Digitale Wandel in der Branche lässt sich nicht mehr aufhalten und man sollte sich dagegen nicht verschließen.

Univ. Ass. Dipl.Ing. Lars Oberwinter (Plandata Datenverarbeitungs GmbH): Um BIM ins Rollen zu bringen, braucht es interdisziplinäre Abstimmungen und Kollaborationen. BIM bietet ein enormes Potential für das Bauwesen – wie dieses gehoben werden kann stellte Hr. Oberwinter in seinem Vortrag dar. 

Mag. Arch. Theodor Sanskrit Strohal (Strabag AG) ging in seinem Vortrag auf die Basis von BIM und deren Weiterführung zu BIM 4.D und BIM 5.D ein. BIM sollte seiner Meinung nach nicht die Leute in Angst versetzen sondern dafür da sein, um Gewerke und Unternehmen miteinander zu vernetzen. 

Ing. Thomas Baierl, MSc (Poor Design & Engineering GmbH eröffnete den Nachmittag mit der „Rolle der Logistik im Lean Management”. Pull-Planung mit dem Know-how der planenden und ausführenden Personen und die Umsetzung von Lean Methoden zur Ablaufplanung waren dabei Schwerpunkte. 

Mag. Frederik Tengg (Q-Point) & Dipl.-Ing. (FH) Michael Jirgal (Batsch Waagen & EDV GmbH & Co KG) zeigten auf, was eine digitale Baustelle kann und was sie nicht kann. Dabei beantworteten, wie man eine digitale Supply Chain auf der Baustelle erreichen kann. 

Dr. Jörg Altner (Ed. Züblin AG stellte den Teilnehmern den Nutzen von Lean Construction vor und wie man damit eine kontinuierliche Verbesserung der Bauprozesse erreicht.

Diskussion zum Thema: Wie eine Interoperabilität von digitalen Prozessen in der Baubranche gelingen kann mit Mag. Markus Bittner (Doka Ventrues GmbH), Dipl.-Ing. Lars Oberwinter (Plandata Datenverarbeitungs GmbH) und Dipl.-Ing. Harald Christalon (Porr AG).