Rückblick Forum Food & Nutrition 2019

Fotos: Martin Jordan

8. – 9. Oktober 2019, Schlosspark Mauerbach, Mauerbach bei Wien
 

Das diesjährige Jahresforum Food & Nutrition öffnete von 8. – 9. Oktober 2019 wieder seine Pforten und hielt für seine Gäste spannende Vorträge bereit. Im gemeinsamen Plenum der Fachkonferenzen „Gemeinschaftsverpflegung“, „Food Safety“ und „Bau & Betrieb von Großküchen“ wurden brandaktuelle Themen aufgegriffen, die die Szene beschäftigen. Herausragende Experten und Expertinnen der Branchen trafen sich zu einem Wissensaustausch und teilten ihr Know-how, um die Themen UN Agenda Klima 2030, Versorgungssicherheit, Ausschreibungen, Herkunftskennzeichnungen und Regionalität zu diskutieren.

Alle Referenten waren sich einig, dass zwar die pflanzliche Produktion aufgrund des Klimas zurückgehen, jedoch die Versorgungssicherheit gegeben sein wird. Der Aufbau von regionalen Partnerschaften wird an Wichtigkeit gewinnen. Regionalität und Nachhaltigkeit stehen im Spannungsfeld der Wirtschaftlichkeit. Es braucht neue Gesetze und Wege.

Die Devise: Lösungsansätze und Innovationen nützen, umsetzen und querdenken, um einen Wandel hervorzurufen.

Vorsitzende und Moderatorin des Plenums war Dr. Marlies Gruber, forum.ernährung heute.

Herkunftsland ist nicht gleich Herkunftsort

Dr. Dr. Alois Leidwein, AGES, erläuterte den rechtlichen Rahmen zur Authentizitätskennzeichnung und Herkunftskennzeichnung, die bereits in aller Munde ist. Es gilt eine Herkunftskennzeichnung zu entwickeln, die einen positiven Mehrwert bietet. Das große Fragezeichen: Welche wirtschaftliche Bedeutung hat Regionalität überhaupt? Einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Bedeutung bildet die Versorgungssicherheit, die gleich im Anschluss unter die Lupe genommen wurde.

Die Welt ist komplex – Essen auch

Ist Regionalität und Versorgungsicherheit ein Widerspruch? In welchem Verhältnis steht die Wirtschaftlichkeit dazu? Dies waren die Kernfragen des Vortrages von DI Christian Jochum, Landwirtschaftskammer Österreich. Regionalität ist als Gegentrend zur Globalisierung zu sehen und steht im Kontext der Schlagwörter „Heimat“ und „Qualitätserwartungen“ hoch Im Kurs. DI Jochum zeigt auf, wie in anderen Ländern mit der Herkunftstransparenz umgegangen wird und nennt Finnland und die Schweiz als Vorzeigeländer.

Spannende Fragen und Diskussionen gab es im Anschluss zu Sinn und Effektivität von EU-Regulierungen im Lebensmittelbereich. An der Diskussion beteiligt waren: DDr. Franz Haslauer, Österreichische Mensen GmbH, DI Christian Jochum, Landwirtschaftskammer Österreich, Dr. med. vet. Martin Jöbstl, MA 59, Dr. Dr. Alois Leidwein, AGES

 

Dr.Dr. Alois Leidwein, Bereichsleiter Forschung und Wissenstransfer, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES)

DI Christian Jochum, Landwirtschaftskammer Österreich

Die Diskussionsrunde tauschte sich zu Sinn und Effektivität von EU-Regulierungen im Lebensmittelbereich aus.

„Unser Heer isst heimisch“ – Erfahrungen und Zwischenbilanz

ObstIntd Peter Nowak, Bundesministerium für Landesverteidigung, gab erste Einblicke in das Pilotprojekt der Regionalküche Graz, wo täglich 20.000 Essen angerichtet werden. Dementsprechend muss das österreichische Heer die Herausforderung meistern und die Balance zwischen Regionalität, Saisonalität und Bestanbieter finden und halten.

Regionalität und Nachhaltigkeit im Spannungsfeld von Kosten und Vergabegesetz

Der Vortrag von Felix Münster, Bundesbeschaffung, widmete sich dem Spannungsfeld Bundesvergabegesetz / Ausschreibung und Regionalität und dessen Rahmenbedingungen. Er betonte, dass es Lösungen zu finden gilt, um sinnvolle Partnerschaften zwischen den Keyplayern und Stakeholdern ins Leben zu rufen, um auch rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen zu können.

Peter Nowak, Oberst des Intendanzdienstes, Referatsleiter Wirtschaftsdienst, Bundesministerium für Landesverteidigung / Abteilung Logistische Unterstützung

Felix Münster, Vertrags- und Qualitätsmanager, Bundesbeschaffung GmbH

Künstliche Intelligenz als Lebensmitteldesigner vom Clean Meat bis zum blutenden Pflanzenburger

Dr. Kurt Schmidinger, Future Food, widmete sich den globalen Problemen der industriellen Nutztierhaltung. Er stellte alternative Lösungsansätze vor und zeigt auf, welche Alternativen zur Verfügung stehen. Zudem verweist er auf die neuesten Trends Für Fleisch, Milch, Ei 2.0.

Die Videobotschaft und Kunstinstallation vor Ort von Mag. Martin Hablesreiter, Food Designer, sorgte für Stoff zum Nachdenken.

Mag. Dr. Kurt Schmidinger, Projektleitung futurefood.org, IT-Senior-Developer u.v.m.

Über Videobotschaft vor Ort: Mag. Martin Hablesreiter, Designer und Künstler in Wien, Mitgründer des Ateliers honey & bunny.

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