Rückblick Forum Pflege 2015


14. – 15. Oktober 2015, Austria Trend Eventhotel Pyramide, Vösendorf

Ausbildung – Mulitkulturalität – Robotik. Mit diesen Schlagwörtern eröffnete das heurige IIR Forum Pflege in Vösendorf. Aktuellen Diskussionsbedarf gab es an allen Ecken und Enden und die Experten der Konferenz widmeten sich Themenbereichen rund um die Berufsgruppe der Pflege.

Es stellte sich im Zuge der Veranstaltung heraus, dass die Rahmenbedingungen für die künftigen Pflegeberufe noch nicht eindeutig definiert sind. Auch die unterschiedlichen Berufsbilder und Ausbildungen innerhalb der Pflegesparte unterliegen einer Neuausrichtung. Inwiefern ANP in die strategische Personalplanung eingegliedert wird und welche Aufgaben welchem Ausbildungsstand entsprechend durchzuführen sind, bleibt weiterhin spannend. Allgemein sei auch eine Angst vor der Akademisierung der Pflege zu verzeichnen. „Eine Erhöhung der Pflegekräfte mit 2-jähriger Ausbildung führt zwangsläufig zu einem Rückgang der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege“, so ein Einwurf aus dem Auditorium.

Der Block "Multikulturelle Pflege" warf aktuelle Fragen auf. Die Vereinbarkeit von unterschiedlichen Religionsauffassungen im täglichen pflegerischen Handeln am Bett des Patienten stellt nicht nur für Krankenhäuser, sondern auch für Ausbildungsstätten eine neue Herausforderung mit sensibler Herangehensweise dar. Die Frage, mit der sich die Häuser beschäftigten müssen, lautet: Wie weit darf Religion in den Arbeitsalltag eingreifen? Welche Regeln und Ordnungen gelten für alle Beteiligten in einem Krankenhaus uvm.

Rudolf Hundstorfer, BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, äußerte sich zum KA-AZG und setzt sich zum Ziel, die überlangen Arbeitszeiten in den Krankenhäusern zu verringern. Dazu stehen noch notwendige Verhandlungen an.

Bernhard Rupp, AK NÖ, eröffnete die Fachkonferenz mit einer Keynote zur Reform der Pflegeberufe und erörterte die Bedeutung der Personalbedarfsberechnung und Personalschlüssel.

Gregor Rathkolb, Schönbrunner Advokatur, widmete sich dem Sonderthema der medizinischen Ethik im Islam.

Joachim Schulze, IMS FH Krems, skizzierte die Erfahrungen und Hürden im Umgang mit Patienten aus fremden Kulturkreisen.

Elisabeth Rappold, GÖG, betonte die Heterogenität in der Leistungserbringung und Personalzusammensetzung

Michael Krammer, KCC, zeigte die berufsübergreifende Dokumentation mittels EDV und die Anforderungen an ein interprofessionelles Dokumentationssystem.

Daniela Kolar und Esther Trampusch, LKH-Univ. Klinikum Graz über die Implementierung von ANP in die strategische Personalplanung und die fachliche Karriereplanung. Betont wurde vor allem das Vorhandensein eines funktionierenden Rahmenkonzepts im Hintergrund.

Bianca Hauer, LK St. Pölten-Lilienfeld, erörtert Modelle zur Entlastung älterer Arbeitnehmer.

Irma Steinbauer, SVB und Alexander Miklautz, BMASK zeigen Daten und Fakten zu pflegenden Angehörigen, deren Anzahl, Aufgaben und Belastungen.

Sabine Payr, OFAI verweist auf die Pflegeroboter im Alltag und zeigte derzeitige Einsatzmodelle sowie zukunftsträchtige Lösungen.

Thomas Tschernitschek, MIT, zeigte den Teilnehmern praktische Hilfen für den Alltag, um Stress und Belastungen gelassen entgegenzutreten.