Rückblick Konferenz "Nosokomiale Infektionen"

Infektionen durch multiresistente Erreger nehmen zu, kosten dem Gesundheitssystem viel Geld und sind in Kliniken immer schwieriger zu managen. Gerade deshalb wird der Kampf dagegen immer wichtiger.

Eine – wenn nicht DIE – zentrale Maßnahme zur Eindämmung von Infektionen ist die Händehygiene. Da sind sich alle Anwesenden einig. Und auch darin, dass die Hände Compliance und regelmäßige Schulungen eine wichtige Rolle spielen. Die Hygieneverantwortlichen setzen auch bei der Bewusstseinsbildung von Bevölkerung an und würden sich wünschen, dass Patienten ihren Behandler auf etwaige Hygienerisiken (Stichwort Schmuck) aufmerksam machen.

Eine spannende Diskussion entspann sich rund um die Infektionserfassung. Ergibt die Datenübermittlung durch den behandelnden Arzt die gleichen Ergebnisse wie die direkte Erfassung durch das Hygieneteam am Patienten?

In der Podiumsdiskussion zum Thema „Personalmanagement und Hygieneagenden – Freund oder Feind?“ zeigte sich, dass Information und Kommunikation eine  der wichtigsten Aufgaben der Hygienebeauftragten sind und dass Hygiene nur mit einem starken Rückhalt „von oben“ funktionieren kann.

Barbara Hahn Hildegunda Sextro, Dr. Agnes Wechsler-Fördös und Dr. Judith Wenisch berichten aus ihrem Arbeitsalltag im Krakenhaus.

DDr. Reinhild Strauss sprach über aktuelle Aktivitäten des Gesundheitsministeriums zur Bekämpfung von nosokomialen Infektionen.

Prof. von Eiff sprach über Erfahrungen aus Deutschland, dass Outsourcing die Hygienesicherheit gefährde.

Dr. Judith Wenisch stellte ihre Forschungsergenisse über die Reduktion von Clostridium difficile Infektionen vor.

Hildegunda Sextro berichtete von ihren Erfahrungen mit Hygiene Compliance in den Oldenburger Kliniken und warum man mit der Bewusstseinsbildung nicht aufhören darf.

Dr. Agnes Wechsler-Fördös zeigte das Spannungsfeld zwischen Kosten und Nutzen auf und legte dar, dass weniger Hygiene massive Mehrkosten fürs Gesundheitssystem bedeuten.

Dr. Klaus Vander berichtete von dem steiermärkischen System NISS light und den ersten Ergebnissen.

Dr. Viktor Lenhart gab einen Erfahrungsbericht über die Verwendung von KISS für die Infektionsdatenerfassung im SMZ Süd in Wien.

Gerlinde Angerler widmete sich der Wichtigkeit einer genauen Datenerhebung und -auswertung.

Dr. Alexander Blacky erklärte, dass man die Anzahl der Personen im OP minimieren sollte, um die Hygiene zu gewährleisten.

Prof. Dr. Christoph Aspöck erklärt die Relevanz der mikrobiologischen Diagnostik bei der Eindämmung multiresistenter Keime.

Prof. Dr. Elisabeth Presterl gab einen fundierten Überblick über Erkrankungswege, Erregervirulenz und Schutzmaßnahmen für Patienten.

Lisa Britta Schlegel gab Praxistipps für die Mitarbeiterschulung zur Hygiene.

DI Dr. Ulrike Prüfert-Freese sprach über die Validierung bei der Aufbereitung von Medizinprodukten.