Rückblick "Forum Pharma 2018: Blickpunkt Reinraum"

13. – 14. März 2018, Hotel Vienna South – Hilton Garden Inn, Wien

Produktschutz + Personenschutz und die Einflussnahme im Reinraumbau

Die Wichtigkeit der komplementären Betrachtung von Produkt und Mensch im Reinraum und wie diese beim Reinraumbau von Anfang an Einbindung finden muss.

Ein ständig präsentes Thema im Reinraum ist das Monitoring zum Schutz des Produktes. Im neuen Annex 1 wurde nun sogar das Monitoring des Personals explizit angeführt. Damit tritt einmal mehr in den Vordergrund, dass die Reinraumanforderungen und das u.a. dahinterstehende Qualitätsmanagement wesentlich vom Faktor Mensch abhängen.

Selbst Experten können sich keinen Reinraum komplett ohne menschliches Wirken vorstellen, da diese Tätigkeiten übernehmen wo Technologie alleine noch nicht funktioniert. Der Mitarbeiter im Reinraum hat eben auch seine guten Seiten. Also setzt man auf ein geregeltes Miteinander und verfolgt das übergeordnete Ziel „Schutz des Produktes, aber auch des Mitarbeiters“.

Auch in diesem Jahr versammelte die Reinraum-Konferenz wieder Experten der Praxis und Reinraumtechnik zum aktiven Informationsaustausch

Josef Müller, MSc, GW St. Pölten: „Führungsverantwortung und Mitarbeiter gelten als wesentliche Erfolgsfaktoren im Problemlösungsprozess.“

Michaela Eder, Pfizer Manufacturing Austria: „Produktschutz soll auf keinen Fall zu Lasten der Menschen gehen.“

Am besten also bereits beim Bau auf entsprechende Planung setzen. Wobei ein angenehmes Arbeitsklima recht subjektiv ausfällt, wie jeder zuständige Projektleiter weiß. Dipl. Biol. Friederike Schüller erwähnte hierzu, dass in ihrem neuen Gebäude von Caesar & Loretz GmbH ein zentrales Temperatursystem im Einsatz ist und sie nach längerer Einlaufzeit noch immer damit beschäftigt sind, die „richtige Temperatur“ für alle zu finden.

Neben den Mitarbeiteranforderungen sollte beim Neu- und Umbau dann natürlich gleich entsprechend für die Optimierung der Produktionsabläufe und eine gewisse Flexibilität in den einzelnen Produktionsbereichen gesorgt werden. Als weiterer Punkt kristallisierten sich u.a. in den Vorträgen von Dr. Meinhart, KH Hietzing und DI Kailbauer, ams AG, die verschiedenen Anforderungen der Projektplanung von Neu- und Umbauten zwischen öffentlicher Hand und Industrie heraus. Wo es einerseits an monetären Ressourcen fehlt, stehen die anderen unter enormen Zeitdruck, da wichtige Aufträge ausgeliefert werden müssen. So hat jeder mit gewissen Hürden zu kämpfen und sucht in Netzwerken aus Experten nach den optimalen Umsetzungsmaßnahmen.

Nach ihrem einführenden Vortrag führte Dr. Nina Worel die Teilnehmer der Konferenz zum Besuch des Reinraums ihrer Abteilung Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin im AKH Wien.

DI Peter Furtner, CLS, leitete die Teilnehmer durch die zwei Konferenztage und stellte in einem eigenen Vortrag die Neuerungen im Annex 1 vor

Anne-Grit Klees, Merck, rückte die Schwierigkeit des Kontaminationsrisikos bei der Einbringung von Nährmedien in Isolatoren in den Fokus und stellte neue Innovationen im Verpackungsansatz dieser Nährmedien vor

Gerhard Hafenscher, Condair (links) und Amir Ibrahimagic, Konvekta (rechts) sprachen in ihren Vorträgen über konstante Bedingungen und die Nachhaltigkeit von Luftbefeuchtung und Wärmerückgewinnung und standen danach im Networking-Bereich für spezifischere Fragen zur Verfügung

Normen schließen sich gegenseitig nicht aus, sie bieten nur verschiedene Blickwinkel. So können mit wenig Mehraufwand zusätzlich zum GMP auch andere Qualitäts-Normen abgedeckt werden, erläuterte Mag. Dr. Anna Elisabeth Täubl, KAGes

Dipl. Biol. Friederike Schüller erläuterte die Vorgehensweisen und Herausforderungen vom Neubau zweier komplett getrennter Reinräume bei der Caesar & Loretz GmbH

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