Forum Pflege

Der ersehnte Strukturwandel und wie er aussehen könnte

Neuerungen, Herausforderungen und Risiken im Pflegebereich – mit diesen Themen beschäftigten sich Referenten und Teilnehmer beim Forum Pflege 2016.

Die Bereiche Pflege und OP-Management griffen Neuerungen im Gesetz und in der Ausbildung auf. Mag. Friederike Stewig, Pflegewissenschaftlerin bei Gesundheit Österreich GmbH meinte dazu, dass sich die Berufe immer mehr zur Assistenztätigkeit und Akademisierung verlagern. In der abschließenden Diskussion bestätigten sich die Aussagen der vorhergehenden Beiträge. Die „Karriere“ von Gesundheitsberufen kostet Geld und muss gefördert werden, sollte aber auch als Chance für den Gesundheitsbereich gesehen werden. Die am 14. Juni beschlossene GuKG-Novelle wird aber laut den Diskutanten noch nachverhandelt werden.

Zum Abschluss des ersten Konferenztages wurde gezielt für die Forum Pflege Teilnehmer, über Personalausstattungen und Kompetenzen im Pflegebereich gesprochen. „Die Pflege selbst belastet die ArbeitnemerInnen nicht, es sind die Rahmenbedingungen die anstrengen“ so MMag.a Heidemarie Staflinger von der Kammer für Arbeiter und Angestellte Oberösterreich.

Der zweite Konferenztag rückte vor allem die Themen Dokumentation, Arbeitszeiten und Rechtsschutz in den Fokus. Rechtsanwalt Dr. Andreas Joklik sprach dabei anhand eines realen Musterfalls über den rechtlichen Rahmen. „Zum eigenen Schutz sollte eine ausreichende Dokumentation geführt werden!“ so Dr. Joklik. Wie diese Dokumentation in der Praxis aussehen kann stellten DGKS Renate Hadi, Pflegeberaterin im AKH Wien und Bettina Schwitzer BA, Pflegedienstleitung der Privatklinik Villach vor. Die Aspekte Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen wurden ebenfalls beleuchtet. Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp MBA, Leiter Gesundheitswesen, Kammer für Arbeiter und Angestellte NÖ stellte das Konzept fit2work und den Werkzeugkoffer für Gesundheits- & Sozialbetreuungsberufe vor. Mag. Elisabeth Wenzl, Geschäftsführerin von Familie & Beruf Management GmbH, präsentierte das Audit Beruf & Familie und wurde dabei von DGKS Andrea Kapounek, Pflegedirektorin im Göttlichen Heiland, praxisnah unterstütz. Zusätzlich stellte Dr. Anna Mertinz der Kanzlei KWR die dazu möglichen und nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen dar. Abschließend nahm Dr. Lukas Kaelin vom Institut für Ethik und Recht in der Medizin Stellung zur Auswirkung der Flüchtlingssituation und Migration auf die pflegerische Betreuung.

Dr.in Meinhild Hausreither, Ltr. Abt. II/A/2, Bundesministerium für Gesundheit zur am 14. Juni beschlossenen GuKG-Novelle

Prof.(FH) Dipl. Pflegewirt (FH) Joachim Schulze, Professor Department Gesundheitswissenschaften, IMC Fachhochschule Krems, führte gekonnt durch den zweiten Tag und resümierte die Ergebnisse

RA Dr. Andreas Joklik von der ADJOKAT Rechtsanwaltskanzlei über zivilrechtliche Haftungsrisiken und die Wichtigkeit der Dokumentation

Bettina Schwitzer, BA, Pflegedienstleitung der Privatklinik Villach stellte ihre Pflegesoftware in Zusammenarbeit mit Humanomed IT Solutions vor

Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung für Gesundheitswesen in der Kammer für Arbeiter und Angestellte NÖ, sprach über altersgerechte Arbeitsgestaltung und aktuelle Projekte dazu

DGKS Andrea Kapounek, Pflegedirektorin im Göttlichen Heiland, Dr. Anna Mertinz, Rechtsanwältin bei KWR und Mag. Elisabeth Wenzl, Geschäftsführerin der Familie & Beruf Management GmbH, diskutierten nach ihren einzelnen Vorträgen zu innovativen Arbeitszeitkonzepten

DGKS Renate Hadi, Pflegeberaterin im AKH Wien, stellte eine Möglichkeit der Pflegedokumentation vor, um Überbürokratisierung zu vermeiden

Dr. Lukas Kaelin vom Institut für Praktische Philosophie und Ethik an der Katholischen Privat-Universität Linz über Herausforderungen und ethische Überlegungen im Zusammenhang mit Pflege und Migration