Forum Spital: Erfolgreich gelebtes OP-Management

Der ersehnte Strukturwandel und wie er aussehen könnte

Neuerungen, Herausforderungen und Risiken im OP-Management Bereich– mit diesen Themen beschäftigten sich Referenten und Teilnehmer beim „Erfolgreich gelebten OP-Management 2016“.

Die Bereiche Pflege und OP-Management griffen Neuerungen im Gesetz und in der Ausbildung auf. Mag. Friederike Stewig, Pflegewissenschaftlerin bei Gesundheit Österreich GmbH meinte dazu, dass sich die Berufe immer mehr zur Assistenztätigkeit und Akademisierung verlagern. In der abschließenden Diskussion bestätigten sich die Aussagen der vorhergehenden Beiträge. Die „Karriere“ von Gesundheitsberufen kostet Geld und muss gefördert werden, sollte aber auch als Chance für den Gesundheitsbereich gesehen werden. Die am 14. Juni beschlossene GuKG-Novelle wird aber laut den Diskutanten noch nachverhandelt werden.

Zum Abschluss des ersten Konferenztages wurde gezielt für die Teilnehmer des erfolgreich gelebten OP-Managements präsentiert, wie gelungene Kommunikation im OP zu einer Reduktion von negativen Spannungen führen kann. Frau Masa-Charvat, MSc, MBA, Bereichsleitung – Pflege im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf, verwies hierbei auf die Bedeutung professioneller OP-Planung und eines interdisziplinär und interprofessionell erstellten OP-Statuts.

Der zweite Konferenztag fokussierte vor allem die Themen Dokumentation, Moderne Unterstützungskonzepte für den OP-Bereich und Rechtsschutz. Primar Dr. Walter Schauer, Leiter der Abteilung für Chirurgie II, stellte in Form eines sehr anschaulichen Erfahrungsberichtes den beeindruckenden Einsatz von Da Vinci im Klinikum Wels-Grieskirchen dar und berichtete vom Erfahrungsschatz mit der Roboter-Chirurgie, bei welcher der Chirurg an der Konsole und nicht am Patienten selbst arbeitet.
Rechtsanwalt Dr. Andreas Joklik sprach dabei anhand eines realen Musterfalls über den rechtlichen Rahmen und betonte die Bedeutung der Dokumentation in Zeiten steigender Klagbereitschaft seitens der Patienten, ohne dabei zu vergessen, auf die negativen Auswirkungen durch die steigende Dokumentationsflut zu verweisen. Matthias Diemer, MBA, Leiter des OP-Managements der Charité Berlin, betonte die Bedeutung eines umsetzungsstarken OP-Statuts und eines starken OP-Managers, der nicht nur auf dem Papier existiere, sondern auch über Ressourcenverantwortung verfüge.
Zwei lebendige Praxisberichte begeisterten zum Schluss des letzten Konferenztags das Publikum: Herr Ebbers, OP-Manager des St. Johannes Hospitals Dortmund, präsentierte die ins letzte Detail akribisch vorbereitete Umsetzung des fliegenden Wechsels in seinem Haus und den extra dafür konzipierten Rüstraum.

Zuletzt berichtete Herr Mainda, Bereichsleiter OP & Spezialgebiete der Klinik Hirslanden von den Herausforderungen bei Konzeption, Bau und Inbetriebnahme eines Hybrid-OPs. Er betonte, dass dieser Hybrid-OP ein großes Service für Patienten und Chirurgen darstelle, aber bislang defizitär sei und bei Umsetzung eines Hybrid OPs auch die negativen Seiten in Betracht gezogen werden sollten.

Dr.in Meinhild Hausreither, Ltr. Abt. II/A/2, Bundesministerium für Gesundheit zur am 14. Juni beschlossenen GuKG-Novelle

Primar Dr. Walter Schauer, Leiter der Abteilung für Chirurgie II, Klinikum Wels-Grieskirchen, beeindruckte das Publikum mit seinem Erfahrungsbericht über den Einsatz der Roboter-Chirurgie Da Vinci

RA Dr. Andreas Joklik von der ADJOKAT Rechtsanwaltskanzlei über zivilrechtliche Haftungsrisiken und die Wichtigkeit der Dokumentation

Matthias Diemer, MBA, Ltg. OP-Managements, Charité – Universitätsmedizin Berlin, schilderte die Bedeutung eines funktionstüchtigen OP-Managements-Statuts und betonte, wie wichtig es ist, dass der OP-Manager über Ressourcenverantwortung verfügt

Jens Ebbers, OP-Management, St. Johannes Hospital Dortmund, begeisterte das Publikum mit seinem sehr anschaulichen Bericht über die Umsetzung des fliegenden Wechsels und der Bedeutung des extra konzipierten Reinraums in seinem Haus

Alexander Mainda, Bereichsleiter OP & Spezialgebiete, Klinik Hirslanden, Schweiz gewährte Einblicke in die Konzeption und Inbetriebnahmen des Hybrid-OPs seiner Klinik und berichtete aus seinem Erfahrungsschatz über Vor- und Nachteile eines Hybrid-OPs