Rückblick Konferenz "Einkauf und Logistik im Krankenhaus"


Revolutionieren Apps den Krankenhaus-Einkauf?

Die Frage nach Sinn und Unsinn von neuen Technologien im Krankenhaus beschäftigte die Teilnehmer der Fachkonferenz "Einkauf und Logistik im Krankenhaus" über beide Konferenztage und wurde heftig diskutiert. Besonderes Highlight der Konferenz waren die zahlreichen Praxisberichte aus Österreich, Deutschland und Dänemark. Es ging aber nicht nur um Technologie, sondern auch um Menschen: So bestätige Kathrin Koch vom St. Vincenz Krankenhaus in Paderborn für Deutschland, was im Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) für Österreich dokumentiert ist: Personal zu finden, insbesondere in der Pflege, ist eines der großen Zukunftsthemen. Der Pflegefachkräftemangel war in Paderborn der Auslöser, eine neue Logistik Software einzusetzen. Diese hilft, vorhandene Ressourcen zu optimieren und Kosten zu sparen. Auch rechtliche Restriktionen durch die neue Medizinprodukte-Verordnung und das Vergabegesetz waren ein wichtiges Thema: Viele Detailfragen der Umsetzung sind noch offen.

Best Practice aus Deutschland: Kathrin Koch rechnete das Einsparungspotential effizienter Logistik Software durch, am Beispiel ihres eigenen Projektes im Krankenhaus St. Vincenz (Paderborn).

Lars Ganzhorn Knudsen erzählte von den Herausforderungen für die Logistik im Krankenhaus Aarhus, einer Universitätsklinik mit 12.000 Mitarbeitern.

Über die Neuerungen im Bundesvergabegesetz berichtete Dr. Roland Katary.

Stefan Krojer (Johanniter Competence Center) gab einen Einblick in die neuen Tools und Apps für den Krankenhaus-Einkauf und zeigte auf, wohin die Entwicklung in den nächsten 5 Jahren geht.

Eine spannende Diskussion zu Lieferengpässen umriss die Problematik, die durch die neue Medizinprodukte-Verordnung auf die Krankenhäuser zukommt. Es diskutierten DI Dr. Christa Wirthumer-Hoche (AGES), Mag. Dr. Edgar Starz (KAGES), KommR Mag. Alexander Hayn, MBA (WKO) und Dr. Alexander Blacky (VAMED-KMB).

FH-Prof. Dr. Johannes Kriegel MBA, MPH (FH Oberösterreich) führte durch das Programm des ersten Tages und umriss die wesentlichen Themenfelder des Krankenhaus-Einkaufes in seinem abschließenden Vortrag.

Prof. Dr. Hubert Otten (Hochschule Niederrhein) stellte eine Benchmark-Studie zur Krankenhauslogistik vor und zeigte auf, welche Schlüsse man daraus ziehen kann.

Michael Kazianschütz, MBA, MSc (Klinikum Graz) leitete als Moderator den zweiten Konferenztag und erklärte die Möglichkeiten von Lean Management in der Krankenhauslogistik.

Alexander Peterlik (GS1 Austria) veranschaulichte sehr dramatisch und anschaulich die Bedeutung des GTIN, früher: EAN Code.

Dr. Benedikt Schuler (AT Solution Partner) brachte Beispiele für eine funktionierende Kostenträgerrechnung aus dem Luzerner Kantonspital und der Solothurner Spitäler AG. 

Juliane Solcher (Heinrich-Braun Klinikum, Zwickau) zeigte, was die Installation eines vollautomatisierten Kommissionierungssystems in der Krankenhausapotheke wirklich bringt.

Ing. Peter Plundrak bezeichnet sich selbst als „Dinosaurier“. Er ist seit dem Projektstart Krankenhaus Nord vor 12 Jahren dabei! Er hatte viel zu erzählen.

Fotos © imh / Fotostudio interfoto