Rückblick Konferenz "Multimodal unterwegs"

Digitalisierung des Verkehrs – Wo bleibt der Mensch?

Mit innovativen Technologien zur Kundenzentrierung

Experten der Verkehrs- und Technologiebranche tauschten sich auf der Fachkonferenz „Multimodal unterwegs“, von 12. bis 13. Februar 2019 in Wien, aktiv & intensiv über Neuerungen, Potentiale und Kombinationsmöglichkeiten diverser Verkehrsangebote aus.

Während der erste gemeinsame Nachmittag der Streams PSO und Multimodal einen starken Fokus auf die CO2 Reduktion legte, stand der zweite Konferenztag im Zeichen der Innovationen und des aktiven Austauschs. Dazu griff man in den interaktiven Sessions aktuelle Fragestellungen zu den Themen Fahrgastinformation, Ticketing und vernetzte Mobilität auf.

Henriette Spyra, MA (BMVIT) über Dekarbonisierung als Chance und die Strategien für Österreich.

Henriette Spyra, MA (BMVIT), Dr. Heinz Högelsberger (AK Wien), Jürgen Jonke (BBG) und DI Michael Reinbacher (VOR) – von der Clean Vehicles Directive bis zur neuen Ausrichtung durch Mobilitätswende

Bei einer Vielzahl von Mobilitätskonzepten top informiert und nahtlos unterwegs

Multimodale Mobilität und Mobility as a Service (MaaS) als Keywords im Verkehr sagen bereits jedem etwas. Im Verkehrsbereich ist ja mittlerweile jeder selbsterklärter Experte. Ja, Verkehrsangebote gehören zusammengeführt, und ja, es braucht mehr Kundenzentrierung und Serviceleistung. Das dahinter aber auch viel Arbeit, Technik und Kooperationsprozesse stecken, wurde von Referenten und Teilnehmern vor Ort ausführlich diskutiert.

Klar ist, dass öffentlicher und individualer Verkehr, sowie offline und online Angebote längerfristig gesehen verschmelzen werden. Denn der Kunde will Mobilität, egal wie er zu dieser gelangt.

„Corporate Identity ist der Tod der Usability“ so Dr. Ing. Martin Fellendorf (TU Graz).

Im Plenum kam man zum Entschluss, dass es in der gesamten Reisekette, von der Infrastruktur über die Informationsübersicht bis zum Ticket, einheitliche Spielregeln für eine gewisse Grundstandardisierung geben sollte. Die Teilnehmer waren sich aber auch einig, dass der Weg zu einer solchen Einheit ein schwieriger Prozess ist. Mit Kooperationen und im gemeinsamen Dialog, trotz Wettbewerb, ist man hier bereits am richtigen Weg. Damit die Zusammenarbeit dann auch gewährleistet ist, muss auf der technischen Seite die Herausforderung von Back-End und Schnittstellenmanagements gemeistert werden.

Die Multimodale Mobilität sieht sich also noch mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Die Fachkonferenz zeigte jedoch, dass es bereits einige Projekte gibt, die diese in Angriff nehmen.

Auf ein Ziel haben sich die Experten in den Vorträgen und Diskussionen bereits geeinigt: Die Komplexität von Prozessen muss in den Hintergrund verlagert werden, um dem Kunden einen einfachen und schnellen Service zu bieten!

Ing. Mag. Albert Waldhör (LINZ LINIEN) ist sich sicher: Nach Industrie 4.0 sollte man Denken 4.0 implementieren – Nutzerzentriertes Denken und Usability sind die Zukunft des öffentlichen Verkehrs

Eine selbstständige Reise für Blinde und Sehbehinderte – DI (FH) Georg Filipovic (Trapeze Switzerland) plädiert mit INTROS für eine einfache Usability für mehr Lebensgefühl

Hardwarebasierte Lösungen wurden überholt, die Zukunft ist kabellos. Dirk Klingberger, AMCON (links) und Luca Bochhammer, ÖPNV-Service (Mitte) stellen ihre Smarte-Lösung über Smartphone bzw. Tablet vor

Wie immer mit Vorbildfunktion – die Schweiz: Silvia Kandera (BLS AG) erklärt, wie die Ticket-& Payment-App lezzgo Kunden einen sorgenfreien Reiseverlauf ermöglicht

Michael Gross, eos.uptrade (Mitte) erläuterte, wie man das Thema Ticketing mit Relationship-Management kombiniert, um eine Win-Win-Situation zu schaffen. Verkehrsunternehmen erfahren mehr über ihre Kunden und können diesen damit noch besseren Service bieten.