Rückblick Konferenz "Schieneninfrastruktur und Bahnwesen"

„Zu(g)kunft Bahnwesen“ war ein Schlagwort der Fachkonferenz Schieneninfrastruktur und Bahnwesen 2019. Wie schon seit Jahren drehte sich vieles um die großen Rahmenbedingungen aus der europäischen Ebene. Nach wie vor ist das 4. Eisenbahnpaket der Wegweiser, an dem sich die Branche zu orientieren hat. Da Österreich, wie viele andere Mitgliedsstaaten auch, die Option gezogen hat, die Umsetzung auf das Jahr 2020 zu verschieben, bleibt dem Sektor dieses Thema noch eine Weile erhalten. Insbesondere was die technische Säule des Pakets betrifft, muss sich der Eisenbahnsektor auf die konkrete Ausformung noch gedulden. Am Nachmittag des ersten Tages standen dann die großen Interoperabilitätsthemen auf dem Programm. So etwa die kürzlich beschlossenen Revisionen der TSI und RCC.

Das war aber natürlich nur ein Teil des Themenspektrums. Von rechtlicher Seite ist zum Beispiel anzumerken, dass eine neue österreichweite Eisenbahnfahrordnung erarbeitet wird. Aber auch technische Fragen standen im Fokus: Blockchain und neue Ansätze für Sekundärbahnen. Ein großes Thema der nahen Zukunft könnte auch Wasserstoff sein. Erste Hybridrangierlokomotiven sind hier bei der ÖBB bereits getestet und die Entwicklung haben auch die großen Hersteller wie Alstom und Siemens für sich entdeckt. Für die Infrastruktur sind wasserstoffbasierte Lösungen machbar. Die Gefahrenquellen sind, anders als vielfach angenommen, inzwischen überschaubar und langsam aber doch entwickelt sich ein Markt.

Aprospro Gefahrenquellen: Das Thema Sicherheit nahm dann am 2. Tag großen Raum ein. Berthold Overbeck brachte den interessierten Teilnehmern die Eckpunkte des Eisenbahn-SMS näher, sowie den Bezug zu Normen wie ISO45001:2018-06 und TSI. Daraufhin gab es Einblicke in die Welt der CSM und die Schwierigkeiten, die EVUs hiermit noch haben.

Drei lehrreiche, inspirierende und erfolgreiche Konferenztage gingen so mit einer Zugladung aktuellster Inhalte über die Bühne. Die Teilnehmer genossen darüber hinaus aber auch den Austausch mit Kollegen, Experten und Fachleuten aus dem In- und Ausland. Wir freuen uns daher auf ein Wiedersehen im Jahr 2020.

In einem der beiden Röhren des Koralmtunnels ist der Durchstich bereits geglückt. In 30 Jahren Projektlaufzeit gab es viele technische, politische und wirtschaftliche Entwicklungen zu beachten und zu implementieren. Dr. Klaus Schneider, ÖBB Infrastruktur AG

Die Rollenverteilung in Sachen Zulassung ändert sich. Die ERA übernimmt mehr Kompetenzen. Aus erster Hand berichtete Andreas Schirmer, European Union Agency for Railways. 

Auf Details zur Umsetzung der technischen Säule des 4. EBPakets muss der Sektor noch ein wenig warten. Mag. Michael Luczensky, BMVIT

Dr. Daria Bachurina (CERSS) brachte einen innovativen Ansatz zum kostenschonenden Vernetzung von Sekundärbahnen: Neue Sekundärbahn kurz NSB nennt sich das Projekt.

DI Christian Sagmeister (ÖBB Infrastruktur AG) ist bereits ein Stammgast und begeisterte durch die Digitalisierungsstrategien der ÖBB Infrastruktur. 

Von „Was ist das eigentlich?“ bis zu aktuellen Verwendungen im Bahnwesen: Blockchain war das Thema von Mirjana Covic (ÖBB) und ...

... Malte Plescher (DB).

Der technische Leiter der Fachkonferenz, Vorsitzender und Mister TSI und RCC in Aktion: DI Dr. Michael Walter (ÖBB Infrastruktur AG)

Immer früher informiert, wenn sich im Eisenbahnwesen etwas tut. Hier am Beispiel österreichweite Eisenbahnfahrordnung. In der Diskussion: Ing. Harald Ederndorfer (BMVIT) und FH-Prof. DI Otfried Knoll (FH St. Pölten) 

Em. O. Univ.Prof. DI Dr. Gerd Sammer unterzog die eine oder andere Prognose einem Realismus-Check. Wo die Vor- und Nachteile der Schiene im Güterverkehr liegen war sein Thema. 

Das Verhalten von Menschen und die Implikationen für Mobilitätsangebote im digitalen Zeitalter: Ing. Mag. Waldhör (Linz Linien GmbH) regte spannende Diskussionen an. Von Gratiskarten im öffentlichen Verkehr hält er im Übrigen nichts.

Was glauben Sie, wie viele EBUs wissen, was Sie tun wenn Sie CSM anwenden? DI Lisa Liebert (Arsenal Railway Certification GmbH) wusste die Antwort. 

IT-Security wir ein immer größeres Thema auch bei den ÖBB. Angriffe häufen sich. Gut zu wissen, dass die ÖBB Business Competence Center gerüstet ist: Gabriel Amann. 

Sie interessieren sich für neue Weichen? Sie möchten wissen, was sich bei Shift2Rail an Innovationen tut? Dr. Thomas Petraschek (ÖBB Infrastruktur AG) ist der Mann, dem Sie zuhören müssen. 

DI Harald Tisch (ÖBB Produktion GmbH) hat Hybride Rangierlokomotiven bereits auf Einsatztaugleichkeit getestet. Das Resultat? Man denkt bei einigen alten Loks ein Refurbishment an. 

Alexander Schimanofsky, MSc. (Railway Competence und Certification GmbH) ist der Experte wenn es um Wasserstoffanwendungen im Eisenbahnwesen geht. Sein Urteil: Die Technik ist bereit.