Rückblick IIR Jahresforum Wohnbau

Unter dem Motto „Wohnbau im Dialog mit Städten und Gemeinden“ fand das IIR Jahresforum Wohnbau am 19. und 20. September 2016 statt.

Wie gewohnt führte Herr Dr. Wolfgang Amann, Geschäftsführer des IIBW souverän durch den ersten Veranstaltungstag. Außerdem versorgte er die TeilnehmerInnen mit druckfrischen Informationen zur Entwicklung der Wohnbauförderung in Österreich.

Univ. Ass. DI Arthur Schindelegger von der TU Wien warf zu Beginn einen kritischen Blick auf den Umgang mit (potenziellem) Bauland angesichts des wachsenden Wohnraumbedarfs. 

Im Anschluss sprach Dr. Yvonne Franz vom Institut für Stadt- und Regionalforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften darüber, wie Zuzug und die Entwicklung der Altersstruktur die Wohnbedürfnisse ändern.

Ein wichtiges Thema des Tages war die Unterbringung von Geflüchteten sowie der Dauerbrenner Bereitstellung von leistbarem Wohnen. Impulse dazu lieferten DI Irene Ott-Reinisch, und DI Johannes Pressl. 

Dipl.-Ing. (BA) Christian Struber MBA, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau GmbH berichtete über die Schaffung günstige Wohnmöglichkeiten in Salzburg.

Angesichts der weihnachtlich-festlichen Bilder, die von Thomas Mark (MK Illumination) und Wencke Tschentscher (luminar Licht- und Raumkonzepte) präsentiert wurden, war der vergangene Sommer schnell vergessen und die Aussicht auf den Winter plötzlich gar nicht mehr so düster. Konkret ging es um Finanzierungsmodelle in Kommunen für festliche Beleuchtungskonzepte. Mit einem Beteiligungsmodell ist die Anschaffung einer Weihnachtsbeleuchtung für eine Stadt leichter finanzierbar, und sowohl die Stadt als auch Tourismus und Handel profitieren bei einem gelungenen Konzept von zusätzlichen Besucherströmen zur festlichen Jahreszeit.  

Im Rahmen des letzten Programmpunktes diskutierten Alois Aigner von der ARE, Johannes Pressl und Christian Struber inwiefern Kommunen und Wirtschaft zusammen arbeiten können, um leistbaren Wohnraum zu realisieren.

Den Vorsitz des zweiten Konferenztags übernahm Frau Mag. Eva Bauer, Wohnwirtschaftliche Referentin des Österr. Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen. 

Zu Beginn referierte Dipl.-Ing. Thomas Madreiter von Stadtbaudirektion Wien über die Strategien der Stadt Wien um den Wohnungsneubau zu steigern.

Frau DI Dr. techn. Renate Hammer, MAS, Obfrau der Plattform Baukultur war in ihrem Beitrag einen kritischen Blick auf die Wohnbauoffensive . 

Mit dem Bestbieterprinzip und der Frage, wann billiger teurer ist setzte sich DI Volker Gagelmann, von Gira Giersiepen GmbH & Co KG auseinander.

Ein ganzer Block widmete sich dem aktuellen Thema Kompaktwohnungen. Viel diskutiert wurde die Frage, wieviel Platz der Mensch zum Wohnen benötigt und ob eine kleinere Wohnung wirklich immer Verzicht bedeuten muss. Zum Thema äußerten sich Christian Farnleitner von der IC Development GmbH, Dir. Hannes Gschwentner von der NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH und Arch. DI Anna Popelka.

Keine Wohnung ohne Strom, keine Konferenz zum Thema Wohnbau ohne das Thema Energie. Herr Mag. Roland Zankl, Leiter Vertrieb B2B, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG erklärte das Modell Zero Emission für eine effiziente Energieversorgung im Wohnbau.

Im Anschluss ging es um die ewige Frage nach dem knappen Gut Bauland. Es wurden verschiedene Formen der Nachverdichtung vorgestellt, etwa ein Beispiel aus Innsbruck von DI (FH) Bernhard Matt von der Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG

Dass Deutschland mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen hat wie Österreich zeigte Kurt Nelius, Gruppenleiter Stadtentwicklungsplanung und -monitoring von der Stadt Berlin. Viele interessante Beispiele aus der Nachverdichtung regten die Teilnehmer zu Diskussionen an.

Mag. Daniel Richter, Rechtsanwalt bei DORDA BRUGGER JORDIS Rechtsanwälte regte mit einem Impuls zum Thema Städtebauliche Verträge und ihre rechtliche Sicherheit zum Denken an. 

Eine interessante Perspektive was das Thema Bauen auf Baurechtsgrund angeht zeigte DI Lois Berger von der Diözese Eisenstadt auf. 

Zu guter Letzt warfen Mag. Susanne Bock und DI Dr. Klaus Wenger-Oehn vom Österreichischen Volkswohnungswerk einen etwas zoologischen Blick auf den Umgang mit Hindernissen im Bauprozess, insbesondere was geschützte Tierarten wie Zauneidechsen und Ziesel betrifft.

Dass dem Wohnbau die Themen nicht ausgehen wurde im Verlauf der Konferenz schnell klar. Gerne diskutieren wir im kommenden Jahr zu aktuellen Fragestellungen weiter.