Rückblick „Die interne Rechtsabteilung“

25. bis 26. Februar 2020 | Steigenberger Hotel Herrenhof, Wien

Unter dem Vorsitz von Frau Mag. Kristina Hofer ging die Fachkonferenz „Die interne Rechtsabteilung“ bereits zum 18. Mal über die Bühne.

Go! Legal Tech – Den digitale Aktenschrank optimal nutzen

Digitalisierung konkret lautete der impulsive interaktive Workshop von Frau Mag. Sophie Martinetz, Future-Law, welche den TeilnehmerInnen eine neue Perspektive und Denkanstöße eröffnete. Relevantes Werkzeug gepaart mit passenden Praxistipps.

Außerdem zeigte sie auf wie digitale Transformation und Legal Tech in Rechtsabteilungen bestmöglich durchgeführt werden kann. Von der optimalen Prozessgestaltung bis hin zum Vertragsmanagement war alles dabei. Am Beginn des Changemanagementprozesses steht immer Vordergrund: „Zurück zum Anfang. Machen Sie sich Ihre Aufgaben bewusst und stellen Sie nicht das Tool vorrangig in den Mittelpunkt.

Die Schnittstelle zu anderen Abteilungen ist als wesentlich zu beachten und steckt voller Wissen.“ Sophie Martinetz 

Legal Tech Future Trends

An der Schwelle zum Wandel. „Früher oder später wird dies zu aller Alltag werden“, Dr. Birgit Julia Wirth (Legal) Chatbots in der Versicherungspraxis und Beispiele aus der Praxis.

Wird ein Robo-Advisor bald den Berater ersetzen? Haben diese eine Berechtigung? Beratungspflicht vs Robo advice und Voice Bots. Wie lässt sich eine geeignete Produktempfehlung gestalten im Sinne der Betreuungspflicht? Ist ein Roboadvicer in Zukunft provisionspflichtig? Hürden und Stolperfallen ergeben sich aus unterschiedlichen Faktoren, die bis jetzt noch nicht geregelt sind.

Die FMA muss Rechtssicherheit schaffen was den Digitalisierungswandel betrifft.

RA Michael Lanzinger beleuchtet das komplexe Thema (Legal) Chatbot aus der rechtlichen Ecke und beschäftigt sich mit den Fragen wie weit eine Betreuung von Legal Bots überhaupt möglich ist.

Das Thema der Expertenhaftung ist ein kniffliges Thema, über das in jedem Fall noch nachgedacht werden muss, da man es ja tatsächlich nicht mit „echten“ Menschen zu tun hat. 

Im Expertentalk stellen sich Mag. Michael Lanzinger und Dr. Birgit Julia Wirth den Fragen des Publikums. Braucht es in Zukunft überhaupt noch Rechtsabteilungen? Welche Fragen kann man überhaupt stellen? Legal Tech ist auch für Strafrecht möglich, man muss es aber ganz anders angehen. Es geht darum bei Anfragen standarisierte Prozesse und standardisiertes Requestmanagement zu schaffen, um Prozesse zu optimieren und Zeit zu gewinnen. Laut Einschätzung der beiden Experten werden Legal Bots sich in den nächsten 5 Jahren in Österreich etablieren.

Haftungsfragen kommen erst zum Tragen, wenn KI eigene Entscheidung trifft und Algorithmen sich verselbstständigen. Wo ist das Risiko zu sehen? Daten- und IT Sicherheit ist ein riesen Thema, sowie die Beratungstätigkeit. Es wird jetzt den Menschen so schnell nicht ersetzen, jedoch Prozesse beschleunigen und verbessern.

E - Signatur und digitale Prozesse effizient gestalten

Digitale Signatur und Unterschriftsprozesse in einer Unternehmenskultur etablieren – Gewusst wie und Schritt für Schritt!

Stefan Stockinger, OMV, beleuchtete die vorerst die Terminologie, die wesentlich erscheint, um die genauen Zusammenhänge zu erkennen und ging auf die aktuellen Verordnungen ein, die auf elektronische Signaturen angewendet werden können. Hier nannte er die eIDAS Verordnung Nr. 910/2014 (1) Art. 25 und eIDAS Verordnung Nr. 910/2014 (4) - eIDAS Binnenmarktgesetz – und wies darauf hin, dass qualifizierte Zertifikate für E-Signaturen EU-weit gültig sind.

Die digitale Signatur liefert einen gut dokumentierten Ablauf und sichert den Abschluss. Daher sollte die unsichere Variante mit scan-email rasch geändert werden. Jedoch liegt es an den Rechtsabteilungen selbst die Policy in den Rechtsabteilung zu ändern.

Die Rolle der digitalen Signatur im Vergaberecht

Mag. Alexandra Terzaki, Terzaki Unternehmensberatung Elektronische Kommunikation im Oberschwellenbereich muss zwischen öffentlichen Auftraggeber und Unternehmer elektronisch durchgeführt werden lautDes Weiteren ging sie auf die Ausschluss und Entscheidungsgünde ein und zog einen Vergleich zu Deutschland

The next step – Spracherkennung und KI

Spracherkennung neu gedacht und auf den Punkt gebracht stellt Wilfried Schaffner, Speech Processing Solutions vor. SpeechMike als neueste Errungenschaft, das diktieren im Hand um drehen geschehen lässt.

Sprachtechnologie spielt bei der Einführung automatisierter Prozesse eine wichtige Rolle und wird die Rechtsabteilung in digitale Transformität verwandeln. 

Schnittstelle Technologie.

Durch Technologie eröffnen sich für die Rechtsabteilungen neue Chancen auf eine Neupositionierung. Von der Einmannabteilung in die Teamabteilung. Multiplayer statt Single Player sind stark im Kommen.

Legal Tech nimmt Einzug in die Rechtsabteilungen und es stellt sich die Frage, ob und welche Methoden und Mittel in Zukunft zur Verfügung stehen werden. Die Automatisierung von Entscheidungsprozessen ist eine weitere Herausforderung, wird aber den Arbeitsalltag bei weitem erleichtern. Dr. Silke Graf, LL.M., PwC, weiß was und wieso der Status Quo geändert werden soll

New Work Agile Crash Course

Dipl. Ing. Christopher Rettenbacher wirbelte die Stimmung mit einer Marshmellow Challenge auf, um zu zeigen, was mit agilen Methoden mittlerweile auch zur Optimierung und Zusammenarbeit von Teams möglich ist. Im Rahmen der Session wird gemeinsam reflektiert und ausprobiert, inwieweit diese Methoden auch im eigenen beruflichen Umfeld nutzbar sind. Ziel ist es erste Methoden unmittelbar im eigenen Arbeitsumfeld anwenden zu können.

Alles was Recht ist – quer durch den Themengarten

Das mobile Büro und rechtliche Aspekte

Frau Dr. Monika Haberer, Rechtsanwaltskanzlei Taufner, präsentierte unter anderem EuGH Urteile zu Arbeitszeitaufzeichnungen aus der Praxis und welche Rolle und Bedeutung der 12-Stunden Tag im beruflichen Alltag spielt. Des Weiteren zeigte sie rechtliche Aspekte bei der Nutzung von homeoffice auf.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser!

Mitarbeiterüberwachung oder zulässige Kontrolle, Mag. Janos Böszörményi

Was sind die Voraussetzungen für einen rechtmäßigen Zugriff auf die Kommunikation im Internet. Wann ist ein Data Breach ein Datenklau und wie ist damit umzugehen und mögliche Konsequenzen? Wann ist der Zugriff auf Emailkonten und elektronische Kommunikation von Mitarbeitern erlaubt? Kommt hier die DSGVO zu tragen? Anschaulich mit Beispielen aus der Praxis wurden Fallbeispiele präsentiert.

Good to Know – Antikorruption - Guidelines

Was ist (noch) erlaubt ist und wieviel Kaffee darf beim Businessfrühstück getrunken werden? Mag. Hanna Kutscher, Baker & Mc Kenzie, Diwok Hermann Petsche Rechtsanwälte LLP & Co KG gibt hier Antworten.

Was ist Korruption eigentlich? Ein Begriff dessen Konsequenzen weitreichende Folgen haben kann. Sie verschafft einen Überblick der Korruptionsbestände vom Amtsträger bis zur privaten Korruption, von der Spendenannahme zur Bestechlichkeit bis zur Repräsentationspflicht. Achtung – Fallen gibt es viele! Rechtliche Erläuterung zu den wichtigsten Tatbeständen und aktive Prävention im Unternehmen waren hier die großen Themen.

Essenseinladungseinladung aus Compliance Sicht und mögliche Maßnahmen sich im gesetzlich konformen Rahmen zu bewegen. 

Klarheit ist Trumpf - Compliance bei Softwareprojekten

Dr. Tobias Tretzmüller, selbstständiger Rechtsanwalt, Digital Recht, stellte eine Checkliste für das Anschaffen von Software zur Verfügung und ging sehr anschaulich darauf, was es zu beachten gilt, wenn man die digitale Transformation in Angriff nimmt.

Wie sind EDV – Verträge rechtlich zu qualifizieren - Software Servicevertrag vs ASP Vertrag Dienstvertrag oder Werkvertrag oder Bestandvertrag?

Als wichtigstes Element in der Vertragsgestaltung drängt sich die Urheberrechtliche Frage auf, bevor es ans Werk geht: Wer ist Eigentümer des geistigen und materiellen Eigentums? Sehr wesentliche Punkte bei der Erstellung eines Softwarevertrages ist die Schad- und Klagloserklärungsklausel, die nicht vergessen und unbedingt enthalten sein sollte. Warum das so wichtig ist erläuterte er sehr ausführlich.

Urheberrechtliche Fragestellungen bei IT – Beschaffung und Praxisbeispiele zur Verletzung des Urheberrechtes standen weiter auf der Tagesordnung. 5 Stolpersteine, die es zu beachten gilt, gab er noch mit auf den Weg.

Wir danken unseren Partnern

Unsere Partner
Unsere Kooperationspartner