Rückblick Konferenz "BLOCKCHAIN unchained"

12. – 13. März 2019, Radisson Blu Park Royal Palace Hotel, Vienna

Das technische Museum Wien ist ein eindrucksvoller Ort. Grammophone, Phonographen, Dynamomaschinen, Elektromotoren, Quecksilberdampfgleichrichter oder Telegraphenmasten finden sich dort. Gleich daneben liegt das Radisson Blu. Hier wurde vom 12. bis 13. März 2019 etwas besprochen, was in den nächsten 50 Jahren nicht im Museum landen wird. Die Rede ist nicht vom Internet. Nein, das Internet ist aus Perspektive des Radisson Blu in gewisser Weise schon von gestern. Hier ging es um Gegenwart und Zukunft, hier ging es um die Blockchain.

Die versammelten Experten waren sich in einem Punkt einig: Der Hype ist bereits vorbei. Das aber macht die Sache nur noch spannender, denn jetzt werden aus Proof of Concepts tatsächliche Anwendungen. Wann eine zentrale Datenbank durch eine Blockchain ersetzt werden sollte, ist vielleicht die falsche Frage. Eher geht es vorerst darum, bestehende Datenbanken durch Blockchains zu ergänzen. Die Versicherungswirtschaft macht es vor: Parametrische Versicherungen und Rückversicherungen greifen bereits auf Smart Contracts zurück um mithilfe von öffentlich zugänglichen und vertrauenswürdigen Daten Schadensfälle und die Absicherung von Ereigniswahrscheinlichkeiten zu automatisieren.

Aber es geht um mehr als nur eine Branche. Es geht um einen ganzheitlichen Wandel der Wirtschaft. Um die Abbildung von Supply-Chains, um die Verrechnung von Dienstleistungen, die es heute noch gar nicht gibt, um das Ende von Notaren, um Transparenz und ganz praktisch z.B. die Eheschließung über die Blockchain. Ein Marketinggag? Natürlich. Noch.

Von der Fachkonferenz "BLOCKCHAIN unchained" zur Sonderausstellung "Haushaltstechnik im Wandel der Zeit" im Technischen Museum Wien, waren es an diesen beiden Tagen nur wenige Meter. Auf diesen wenigen Metern konnte man allerdings eine Zeitreise zurücklegen. Vom Quecksilberdampfgleichrichter zur Blockchain. Oder anders gesagt: Von der Vergangenheit in die Zukunft.

Doris Lippert, MA: 90% der Projekte, die an Microsoft herangetragen werden, sind keine Blockchain-Projekte, sondern Datenbankprojekte.

Sachenrecht oder Schuldenrecht? Die Gretchenfrage im Umgang mit Bitcoin & Co. Dr. Oliver Völkel (Stadler Völkel Rechtsanwälte GmbH).

Im Umgang mit Blockchain geht es in der Zusammenarbeit mit Firmen oft darum, die Grenze zwischen Feigheit und Wahnsinn zu finden, meinte DI Dr. Bernhard Bergmair (LCM GmbH).

Anleihen sind der größte Blockchain UseCase für die ErsteBank. Ein erster Partner hat sich bereits gefunden, nämlich die Asfinag. Auch ein Gesetz ist hierfür in Arbeit. Kathrin Gfall-Gapp (Erste Group Bank AG) und Mag. Harald Hagen (Asfinag)

Kathrin Gfall-Gapp (Erste Group Bank AG) 

Mag. Harald Hagen (Asfinag)

Thomas Üblacker (ING-DiBa): In der Versicherungsbranche haben sich erste Produkte und Konsortien gebildet. B3i rund um Munich Re zum Beispiel. 

Wissen Sie, wieviel % Ihrer Werbung eigentlich gar nicht von Menschen wahrgenommen, sondern z.B. von Bots geklickt wird? Nein? In der Werbung macht man sich Gedanken, wie man Digital Ad Fraud durch transparente Online Plattformen (vulgo BC) verhindern kann. „Ja, wir machen das schon.“ Dennis Pregesbauer (Österreich Werbung)

Standardisierung war auch das Thema von FH-Prof. Alexander Mense, der auch souverän durch den ersten Tag leitete. 

Nach einigen Konnektivitätsproblemen ging am Ende doch alles gut. Der Beamer hatte ein Erbarmen und ließ die vieldiskutierte Live-Demo von DI Uwe Schimon (IVM Technical Consultants) zu. 

Ing. Philipp Rössler, BSc, MA ist der Experte für Blockchain-Anwendungen in der industriellen Wertschöpfungskette. Eine Karawane von LKWs wird z.B. ein BusinessCase. Wie? Wer nicht dabei war, hat es nicht gehört.

DI Dr. Wagner-Bruschek (E-Control): Auch Regulatoren beschäftigen sich intensiv mit dem Thema und sind stets über Entwicklungen am letzten Stand. Die Frage ist oft: Wo berührt eine so disruptive Anwendung bestehende und weiterhin notwendige Systeme? 

Die Aufgaben von Notaren werden in Zukunft ganz anders aussehen. Die Immobilienwirtschaft ist dran: Immobilientransaktionen, Schnittstellen zum Grundbuch und Abwicklung von Steuern und Gebühren. Es könnte jetzt schnell gehen, sagten Matthias Lichtenthaler (BRZ) und Thomas Seeber (Realest8 Technologies GmbH).

Ein hochspannendes Feld ist das Thema Online-Wetten. Herocoin hat nicht nur einen ICO durchgeführt, sondern tatsächlich ein Business daraus gemacht. Gründer und COO Bernhard Blaha teilte seine Erfahrungen.

Martin Tiani (Grapewine World and Tiani Spirit) ist der Experte, wenn es um den Einsatz der Blockchain im Gesundheitswesen geht. Weltweite Gesundheitsdienstleistungen sind möglich. 

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