Rückblick KURS 2019: Compliance & Geldwäsche

Zum 14. Mal kamen Compliance und Geldwäsche-Beauftragte namhafter österreichischer Bank- und Finanzinstitute von 27. – 28. März auf der „KURS: Compliance und Geldwäsche“ zusammen, um sich über Stellungnahmen der Aufsicht zu MiFID II und 5. Geldwäsche-Richtlinie sowie zu aktuellen FMA-Prüfschwerpunkten zu informieren. Unter dem Vorsitz von Werner Schorn (Erste Group Bank) und Betr. oec. Wolfgang Kopf (Volksbank Vorarlberg) wurde an beiden Tagen der rege Austausch verschiedenster Branchen-Experten befeuert: Praktiker vermittelten Expertentipps und Best Cases, Behördenvertreter führten die Teilnehmer gezielt durch alle Neuerungen und die Pausen wurden für intensives Netzwerken genutzt.

Der 2. Konferenztag widmete sich umfassend dem Phänomen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung und spannte einen breiten Bogen: Von regulatorischen Neuerungen, über Iran-Sanktionen bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Online-Video-Identifikation.


Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung: Die Regeln werden strenger, die Täter gefinkelter

Verwendungszweck „Bombenzubehör Mustafa…“ und „Allah hu akbar“. Die Teilnehmer mussten schmunzeln bei dem von der FMA vorgestellten Terrorismusfinanzierungsfall. Denn selten machen es Geldwäscher und Terror-Finanzierer Banken so leicht, illegale Transaktionen aufzudecken.

Seit vielen Jahren ist die EU bemüht Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Nach der 4. Geldwäsche-Richtlinie steht bereits die nächste Novelle an und in den Bankinstituten hat man sich längst an die Umsetzung der neuen, verschärften Anforderungen gemacht. Auch in der Geldwäschemeldestelle (FIU) ist man bemüht sich neu aufzustellen, denn der letzte Länderbericht der FATF fiel für Österreich eher kritisch aus. Clemens Lach, MSc (Bundesministerium für Inneres, Bundeskriminalamt) informierte umfassend zur neuen Organisationsstruktur und Neuausrichtung der FIU.

Aber wie wird verschleiert, getäuscht und getarnt? Wie werden Spuren aus illegalen Vortaten verwischt? In der abschließenden AML-Praxis-Session wurde es nochmal richtig spannend. Die Geldwäsche Experten Dr. Paul Guthann (Raiffeisen Bank International), Dr. Paul Gschliesser, LL.M. (Western Union International Bank) und Mag. Barbara Strebl (Erste Bank) teilten Erfahrungen aus brisanten Geldwäsche-Verdachtsfällen: Von dubiosen Scheinfirmen bis Transaktionsverflechtungen die zum IS führten.

Einen MiFID II-Streifzug durch aktuelle Brennpunkte präsentierte Mag. Martina Andexlinger, MBA (FMA).

Olaf Pulwey (FOCONIS) bereicherte die Konferenz mit Lösungsansätzen zur Geeignetheitserklärung und MAR.

Auf hoher Flughöhe: Olivier Denis (EastNets) über „Compliance in the Clouds“

Über die Herausforderung der Datenqualität bei Meldungen nach dem Bankenpaket berichtete Katrin Gaubinger (RLB Niederösterreich-Wien).

§ 39 Abs 6 BWG - Kleiner Absatz mit großer Wirkung: Mag. Tadeh Amirian, MLS (BAWAG P.S.K.) über erste Learnings zur neuen Compliance-Funktion

Clemens Lach, MSc (Bundesministerium für Inneres, Bundeskriminalamt) informierte umfassend zur neuen Organisationsstruktur und Neuausrichtung der FIU.

Einen sehr aufschlussreichen Überblick über aktuelle regulatorischen Entwicklungen im Bereich Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gaben Mag. Christa Drobesch und Mag. Thomas Weratschnig (FMA).

Mit Selfie zum Konto: Frank S. Jorga (WebID Solutions) und Fritz Tupy (WebID Austria) informierten zu Möglichkeiten der FM-GwG-konformen Video-Identifikation.

Hochrisikoland Iran im Spotlight: Mag. Stefanie Mühl (Erste Bank) entführte die Teilnehmer in die Welt der Sanktionen und Embargos.