Rückblick KURS 2019: Zahlungsverkehr

Next Stop: OPEN BANKING

Zum 14. Mal traf sich heuer wieder die Crème de la Crème der Bankenbranche zur KURS 2019 im Austria Trend Hotel Savoyen in Wien. Nach einem gemeinsamen Eröffnungsplenum am ersten Konferenztag, bei welchem ein Überblick über die Finanz- und Kapitalmärkte gegeben und in einer vertiefenden Podiumsdiskussion analysiert wurde, worauf Banken und Kreditinstitute zusteuern, fiel der Startschuss für die Fachkonferenz Zahlungsverkehr.

(Über)Regulierung – The New Normal?

Wie viel ist zu viel? Und, ist die starke Regulierung nicht ein Wettbewerbsnachteil für Europa? Über diese Punkte wurde an beiden Konferenztagen intensiv diskutiert. Viele Regularien befinden sich bereits in der Implementierungsphase, nichtsdestotrotz war man sich einig, dass die Arbeit für Institute nicht weniger wird. Mit verantwortlich an den laufenden regulatorischen Updates sind nicht zuletzt neue Technologien und Player, denn die halten die Branche ordentlich auf Trapp. Vertreter der FMA und Experten aus der Praxis schafften es an den zwei Veranstaltungstagen komplexe Themen einfach und verständlich aufzubereiten und die Hot Topics wurden im Anschluss an die Vorträge im Plenum angeregt diskutiert. Grundsätzlich war man sich einig, dass Regularien nicht zuletzt aufgrund neuer Player notwendig sind, aber so manche Richtlinie oder Vorgabe schießt sicherlich über das Ziel hinaus und manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

„Wir waren in den letzten Jahren die Getriebenen, aber langsam erwachen wir aus der Schockstarre und sehen, dass wir einiges machen können!“ Mag. Katharina Quehenberger (STUZZA) fachliche Leiterin und Vorsitzende des ersten Konferenztages. 

Mag. Hannes Hermanky (OeNB) gewährte einen Einblick in die große europäische Vision

imh Trainerin of the Year 2018, Dr. Susanne Riesenfelder (FMA), berichtete gemeinsam mit ...

... Mag. Michael Ernegger (Bankenverband) über die Neuerungen und Praxiserfahrungen des VZKG

Security versus Usability – Dass das eine das andere nicht ausschließen muss, bewies Dipl. Informatiker Markus Knauer (Innoopract)

Dr. Karolina Payer (FMA) sprach über 300 Tage ZaDiG 2018 und betonte, dass es seit 18. März endlich das langersehnte EBA-Register gibt.

Open Banking – Open…, what?

Das Buzzword der Konferenz lautete: Open Banking. Die gesamte Branche spricht darüber, aber wie und was genau sich hier entwickelt, darüber herrscht noch Kopfzerbrechen. Die Welt der Kundenbetreuung ändert sich und darauf müssen sich traditionelle Institute vorbereiten.

Wer die Kundenreise hat – hat den Kunden!

Die Customer Journey ist das Zünglein an der Waage. Der Kunde entscheidet, was er braucht und wie er in Zukunft bezahlen möchte. Banken und Kreditinstitute sind somit aufgefordert proaktiv mitzugestalten, den Kunden abzuholen und dessen Erwartungen bestmöglich zu erfüllen.
Beständigkeit und Vertrauen sind zwei der wesentlichen Elemente mit welchen Banken gegenüber FinTechs brillieren können. Banken sind bis dato auch Data Guardian, aber schaut man sich an, wie schon heute in anderen Branchen, Daten und Informationen aus „Bequemlichkeit“ bzw. aus Usability-Gründen sorglos geteilt werden, muss man sich die Frage stellen, wie lange es dauert bis die Hemmschwelle bei Bankdaten schwindet.

Lasset die (Open Banking) Reise beginnen…

Ob PSD 2 (oder aufgrund ungeklärter Fragen und Interpretationsspielräume, schon bald PSD 3?), API Initiativen, TPPs, Instant Payment oder e-Identity die Themen im Zahlungsverkehr werden auch in Zukunft vielfältig bleiben und jede Menge Diskussionsstoff bieten – ein Garant für weitere spannende Veranstaltungen ganz nach dem Motto: Fortsetzung folgt!

Jean-Yves Jacquelin (Erste Bank), fachlicher Leiter und langjähriger Vorsitzender der Fachkonferenz Zahlungsverkehr: “Open Banking ist nicht Multi-Banking, sondern Multi-Anbieter-Nutzung bzw. Multi-Anbieter-Kunden-Betreuung.“

Dr. Georg Tuder (FMA) antwortete auf die Frage von Mag. Quehenberger, ob am Horizont schon die PSD 3 lauert: „Die PSD 2 wird sicher nicht die letzte sein.“

„It’s magic!“ – Illusionist und Mentalist Philipp Oberlohr lieferte eine atemberaubende Show beim gemeinsamen Get-together.

„Bluecode ist Technik, aber auch Regelwerk – für Europa.“ Dr. Christian Pirkner (Bluecode)

Mag. Markus Murtinger (USECON) erklärte, warum die PSD 2 aus Customer-Experience-Sicht wichtig ist: „Don’t focus on technology and features. Don’t focus on the „product or service.“ Focus on the experience you want to create, and built a system that gets you there…”

Mag. Elisabeth Kern-Thüringer (RBI) berichtete über SEPA Rulebook Changes und News aus dem EPC

Mag. Sylvia Unger (Unger Rechtsanwälte) lieferte einen Judikatur-Überblick und erläuterte aktuelle Entscheidungen des OGH.

Walter J. Pfeffer (GSA) sprach über Instant Payment und hielt fest, dass eine Weiterentwicklung ohne einheitliche Infrastruktur schwierig werden wird.

Über die erfolgreiche TIPS-Anbindung sprach Christian Fink, Vorstand der van den Berg AG

Mag. Walter Jung (Erste Bank) über e-Identity und den Begrifflichkeiten-Dschungel.

News aus Brüssel brachte Roland L. Tassler (EU-Repräsentant des Österreichischen Sparkassenverband) mit und kündigte an: Es bleibt spannend!

Ing. Martin Pass (STUZZA): Die XS2A-Schnittstelle basierend auf der Berlin Group ist seit 14.03.2019 fertiggestellt.

Mag. Christian Prantner (AK) entführte die Zuhörer in die Welt des Konsumentenschutzes und erläuterte anhand einer Studie, was Bankkunden sich im Zahlungsverkehr wünschen.

Ellis Mannoia (Erste Group) ...

... und Anca Elena Chetran-Badoi (RBI) lieferten Erfahrungsberichte zur Testumgebung für TPPs und berichteten über die Vorbereitungen für den Stichtag 14. September 2019.