Rückblick KURS 2021: Zahlungsverkehr

Was nimmt sich Europa im Hinblick auf den Zahlungsverkehr vor? Wie reagieren Banken, um den Anschluss mit neuen Marktteilnehmern nicht zu verlieren? Und vor allem: Was tun, damit man angesichts aller Herausforderungen nicht den Kopf in den Sand steckt? Experten von Aufsicht, Praxis und Lösungsanbietern diskutierten am 16. Bankenkongress KURS die Top-Themen, die den Zahlungsverkehr bewegen.

Zahlungsverkehr von unsexy zum neuen Lebenselixier der europäischen Wirtschaft

Nach Monaten der digitalen Meetings freuten sich Teilnehmer wie Referenten ihre Erfahrungen, Problemstellungen und Anregungen endlich wieder persönlich mit Kollegen aus der Praxis und Vertretern der Aufsicht zu teilen. Der Gesprächsstoff geht dabei nicht aus. Neben erweiterten Anforderungen bei Zahlungsverkehr-Statistiken, der ISO20022 Migration und einer Überarbeitung der Zahlungskonten-Richtline, gibt es weiterhin viel Diskussionspotential bei Request to Pay, Instant Payment und Open Banking und dann wären da ja noch Kryptowährungen. Der Zahlungsverkehr ist in die EU-Strategie eingeflossen und ein strategisch wichtiges Thema geworden.

Potentialanalyse: Großartig

Als Yin & Yang des Zahlungsverkehrs werden Request to Pay und Instant Payment gesehen. R2P könnte dabei einige Pain-Points im Zahlungsverkehr lösen und gleichzeitig einen echten Boost für Instant Payment auslösen. Dabei sehen 71 % der Teilnehmer Instant Payment als die Revolution im Zahlungsverkehr, wie sie in einer spontanen Vor-Ort-Umfrage angegeben haben. Vor allem bei Transaktionen von C2B und P2P erkennt man hier Potential. Was sich gut trifft, zumal die Kommission einen Fokus auf Instant Payment gelegt hat.

Was im Fokus steht, wird reguliert

Aber wie immer, wenn der Regulator wo draufblickt, geht es bereits in Richtung Verpflichtung. Frei nach dem Motto Zuckerbrot & Peitsche ist dabei zwar ein starkes Bekenntnis und politische Unterstützung zu erwarten, aber genauso neue gesetzliche Vorschriften. Vielleicht läuft es bei Instant Payment dann auch besser als bei Open Banking. Denn hier wurde mit der PSD II viel erwartet, aber die Enttäuschungen waren schnell mindestens so groß, wie die investierten Kosten. In einer weiteren Umfrage unter den Teilnehmern fielen dabei Schlagworte wie fehlender Standard, Aufwand und Regulierungswahnsinn und man einigte sich, dass Open Banking für Banken nicht die erhofften Vorteile gebracht hat. Wie es in diesem Bereich weiter gehen wird, wollte man nicht ganz festlegen – vom „gläsernen Menschen“, über „mehr Komplexität“ bis zum klassischen „man wird sehen“ war alles dabei. Zum Abschluss wurde auch noch ein Blick auf das Themenfeld Blockchain und Kryptos geworfen, das auch immer wieder einen Aufwärtstrend verzeichnet. Und genau deshalb darf man sich auch hier auf EU-Ambitionen durch das Digital Finance Package und eine Regulierung mittels MiCA-Verordnung freuen.

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