Rückblick Konferenz "Fälschungsrichtlinie in der Umsetzung"

Die pharmaKON widmete dieses Jahr dem heiklen und spannenden Thema Arzneimittelfälschung einen eigenen Schwerpunkt. Immerhin werden gerade auch in diesem Bereich die Anforderungen höher und höher.

Das Thema des Jahres 2016 war auch auf der Fachkonferenz „Fälschungsrichtlinie in der Umsetzung“ die Arzneimittelfälschungsrichtlinie und die zu erwartenden Umsetzungen für die Pharmabranche hinsichtlich des Transports, der Verpackungen aber vor allem auch hinsichtlich der Verarbeitung der anfallenden Daten. Vieles wird sich dadurch ändern, nicht zuletzt müssen manche Prozesse und Abläufe überdacht werden, von denen die gesamte Lieferkette vom Hersteller bis zum Apotheker betroffen sein wird. Da ein ähnliches System in der Türkei bereits zur Umsetzung gelangte, war Herr Avadisyan mit seinen Erfahrungen ein begehrter Diskussionspartner.

Nach Vorstellung des europäischen Hubs seitens der EMVO und der Projektpräsentation der österreichischen Lösung seitens der Pharmig wurden auch praktische Tipps und Tricks für die praktische Umsetzung gegeben, die von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurden.

Nach hoch interessanten Einblicken in die organisierte Kriminalität im Bereich Internetversandhandel von Arzneimitteln seitens Kontrollinspektor Ernst Rattner (Bundeskriminalamt), diskutierten Klaus Gritschneder (ASOP EU), Mag. Gudrun Kreutner (Österreichische Apothekerkammer) und Chefinspektor Franz Schwarzenbacher (Bundeskriminalamt Wien) über notwendige Schritte, um diesen illegalen Bereich eindämmen zu können und auch über die Notwendigkeit, den Kunden über die Gefahren aufzuklären.

Die Sanofi Group Turkey hat bereits ein sehr ambitioniertes Serialisierungssystem auf Basis der türkischen Regularien umgesetzt. Ein Praxisbericht von Aren Avadisyan. 

Der Europäische Hub, die technischen Anforderungen und Projekterfahrungen wurden von Mag. Monika Derecque-Pois (GIRP) dargelegt.

Geschäftiges Treiben im Ausstellerbereich der Konferenz.

DI Dr. Daniel Dangl (Pharmig) über den Nationalen Umsetzungsplan der Fälschungsrichtlinie.

Bernd Schlumpberger präsentierte das auf Inhouse-Kompetenz fußende Logistikkonzept der TEVA GmbH. 

Axel Burger (OCS Checkweighers GmbH): Die Serialisierung kann auch einen zusätzlichen Nutzen bringen. 

Nicht immer ganz einer Meinung in der Frage wo die Gefahren in der Pharma-Distributionskette liegen: Mag. Hannes H. Würkner (AGES), Mag. Dr. Edgar Starz (KAGes), Dr. Heinz Kobelt (EAEPC). 

Der Parallelimport wurde hinsichtlich seiner Schwachstellen in der Distributionskette stark diskutiert. Neben der Sicht der AGES interessierten sich die Teilnehmer auch sehr für den Internetversand und welche Maßnahmen seitens der Behörden gegen den Wildwuchs illegal betriebener Internetseiten getroffen werden. Spannend war für das Publikum der Einblick, den das Bundeskriminalamt in seinen Alltag im Kampf gegen den illegalen Vertrieb gefälschter oder verschreibungspflichtiger Medikamente ermöglichte.

Im Kampf gegen Arzneimittelfälschung ist noch viel zu tun und so stellt die Fälschungsrichtlinie nur einen wichtigen Stein des Mosaiks dar. Wir freuen uns auf weitere spannende Themen im nächsten Jahr!

Spannende Einblicke in das Umsetzungsprojekt „Serialisierung“ lieferte Dr. Markus Thiel (Roche Austria GmbH)

Dipl.-Ing. Dirk Hendrik Kneusels (Antares Vision D-A-CH) ließ das Publikum an seinem Umfangreichen Serialisierungs-Know How teilhaben.

Welche Herausforderungen wiederum die Validierung der anfallenden Daten und Systeme bringen und wie man diese meistert, erklärte Herr Andreas Jank, MSc (PQE Deutschland GmbH)

Tobias Beer (ACS PharmaProtect GmbH) berichtete von ersten Lessons Leraned aus dem Projekt securPharm

Über die schwierige Situation der Apotheker, vor allem der Anstalts-Apotheken und ihre Schlüsselrolle in der Distributionskette wurde viel diskutiert. Mag. Teresa Ditfurth, LL.M. (Österreichische Apothekerkammer) stand mit ihrem Fachwissen Rede und Antwort.

Univ. Lektor Dr. Christoph Baumgärtel (AGES Medizinmarktaufsicht) hielt ein Plädoyer auf die Notwendigkeit höchstmöglicher Sicherheit vor allem auch in der legalen Kette.