Jugendgästehaus

Jugendgästehaus

HTL Rankweil
Nina Gragl, Nina Gugganig, Fabienne Hack, Fiona Weber, Julius Grohs, Niklas Leopoldkerschbaumer, Therezie Bilkova, Sebastian Lorenz, Ludwig Draxler, Alexander Klien

  1. Projektbeschreibung
  2. Innovationskraft
  3. Nachhaltigkeit & gesellschaftlicher Nutzen
  4. Veränderungspotential (Game Changer)

Projektbeschreibung

Seit 2 Jahren arbeiten Jugendliche unserer Schule an diesem Jugendgästehaus.
Wie der ORF bereits im Fernsehen berichtete, haben wir begonnen, gemeinsam mit geflüchteten Jugendlichen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und dem Irak ein Holzhaus zu planen, das für unbegleitete Jugendliche die geflüchtet sind und für Jugendliche aus den weiter entfernten Talschaften in Vorarlberg errichtet werden soll. Sie können unter Begleitung in diesem Haus leben und gleichzeitig dann bei uns ihre weitere ausbildung machen (HTL für Bautechnik, Gebäudetechnik, Informatik und Elektronik).

Aus unseren ersten Vorentwürfen vor 2 Jahren ist mittlerweile ein fast fertiges Holzbau-Modell im Maßstab 1:5 entstanden, an dem die Konstruktionsweise sehr gut für alle ablesbar ist.

Mittlerweile haben wir vom Bürgermeister von Rankweil ein Grundstück direkt angrenzend an das HTL Grundstück erhalten, auf das wir unser Jugendgästehaus planen können.

Es gibt ein ausgearbeitetes Raumprogramm für dieses Haus: Es soll 12-24 Jugendlichen Zimmer bieten (1-2 Bettzimmer), Wohnräume mit Küchen, Gemeinschafts- und Aufenthaltsräume, eine Betreuerinnen-Wohnung, zugeordnete Sanitär- und Abstellräume, Fahrradabstellräume, Kellerräume und einen Technikraum beinhalten.

Das Gebäude soll in PLUSENERGIE-Standard errichtet, und außerdem nach dem CRADLE TO CRADLE - Prinzip gebaut werden.

Um dies zu erreichen, haben wir zahlreiche Expertinnen zu uns an die Schule eingeladen, um uns bei der Planung und Umsetzung unseres Vorhabens zu unterstützen: Expertinnen des Energie-Instituts Vorarlberg, Holzbau-Expertinnen, Vertreterinnen von Caritas und Institut für Sozialdienste, auch, um die sozialen Bedürfnisse besonders in den Blick zu bekommen.

Mittlerweile haben wir unsere ersten Vorentwürfe im Maßstab 1:200 fertiggestellt und die nächste Runde unseres internen Wettbewerbs gestartet.

Das Holzhaus soll in Holztafelbauweise errichtet werden. Große Teile davon können wir an der HTL-eigenen zimmerei-Werkstääte produzieren

Innovationskraft

Die Projekt-Idee ist ein völlig neuer Ansatz, nachhaltiges Bauen als Gesamtprozess an einer schule zu realisieren. Der gesamte Planungs- und Bauprozess soll 1:1 simuliert und realisiert werden. Gleichzeitig wollen wir unsere Freundinnen und Freunde, die aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran geflüchtet waren, in diesen Prozess voll miteinbeziehen.

Wir wolle nachweisen, dass nachhaltiges Bauen im umfassenden Sinn möglich ist: Als Plus-Energiehaus, nach österreichischen Nachhaltigkeitskriterien, mit baubiologischen Materialien, nach dem Cradle to Cradle - Prinzip.

Nachhaltigkeit & gesellschaftlicher Nutzen

Der gesellschaftliche Nutzen liegt in diesem sehr partnerschaftlichen, partizipativen Ansatz zur Integration von Jugendlichen nterschiedlichster Kulturen. Das Besondere dabei ist, dass das Holzhaus ja bestehen bleiben soll, für viele nutzbar aber auch evaluierbar durch alle möglichen Messungen, die wir in unserer Ausbildungszeit durchführen können:
Energieverbrauch, CO2-Werte, Luftfeuchtigkeitsmessungen, Raumklima, Nutzerverhalten, Ablesen der Energiegewinne durch die Fotovoltaik-Anlagen.

Außerdem wollen wir einen Prototyp für alle HTLs schaffen

Veränderungspotential (Game Changer)

Durch die Umsetzung dieses Projektes könnte sich ändern, wie Nachhaltigkeit unterrichtet wird: Wir selbst würden eine hohe Projekt- und Gestaltungsverantwortung erhalten und könnten während unserer Ausbildung austesten, welche Herausforderungen wir in Zukunft wie bewältigen können.

"Schule" könnte ein ganz anderes, realitätsnahes Gesicht bekommen, es könnte schlagartig klarmachen, wofür wir diese Ausbildung machen. Das Simulieren realer Prozesse gemeinsam mit unseren geflüchteten Freundinnen zu erleben und durchzumachen, wird für uns eine ganz wichtige erfahrung bleiben. Auch die Einstellung zu den geflüchteten Jugendlichen könnte ganz anders werden.

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