Rückblick 12. Jahresforum Hotelimmobilie

27. – 28. Februar 2018, Hotel Sacher & Le Méridien, Wien

Das Jahresforum Hotelimmobilie fand heuer bereits zum 12. Mal statt und hat wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass es sich zu DEM Branchentreff in Österreich etabliert hat.

Den ersten Konferenztag eröffnete der langjährige Vorsitzende Michael Widmann (PKF hotelexperts) im historischen Marmorsaal des Hotel Sacher. Widmann zeigte in seinem Vortrag auf, welche Konzepte funktionieren und welche nicht und gab zudem einen spannenden Überblick über die Investitionstätigkeiten in Österreich.

Die Einkaufspreise von Immobilien steigen – auch die Baukosten
Ist der Markt bereits gesättigt? Wo gibt es noch Nischen?

Thomas Reisenzahn (Prodinger Tourismusberatungs GmbH) sprach über die Wiederentdeckung der Ferienhotellerie. Er nannte in seinem Vortrag innovative Konzepte und erläuterte zukunftsfähige Investments. „Hotels müssen neu gedacht werden bzw. neu erfunden und dafür braucht es Entrepreneure!“

Als spannendes und erfolgsversprechendes Konzept für die Ferienhotellerie der Zukunft gilt Buy-to-let. Das neue Modell ist eine Win-win-Situation für Hotelier/Betreiber, Investor und Kommune. Während klassische Finanzierungsformen immer problematischer werden, bietet Buy-to-let eine ideale Lösung für klassische Zweisaisondestinationen.

Eröffnung durch den Vorsitzenden Michael Widmann, PKF hotelexperts (© Axel Schimmel)

Das “Best of…” der Ferienhotellerie – Thomas Reisenzahn, Prodinger Tourismusberatungs GmbH (© Axel Schimmel)

Gäste haben genug von Standardisierung

Dass es an der Zeit ist kreativ zu werden, bewies Gregor Wöltje (THE LOVELACE – A Hotel Happening) eindrucksvoll mit seinem Vortrag über das temporäre Hotel THE LOVELACE in München. Ungenützter bzw. leerstehender Raum verwandelt sich für kurze Zeit in ein Hotel, in welchem spannende Menschen und spannende Ideen aufeinandertreffen.

Zwischennutzung als Trend & Möglichkeit Anders zu sein als die Anderen

Über die Lehre aus der Leere sprach auch Angelina Eggl (Kohl & Partner) in ihrem Vortrag und veranschaulichte, welches Potential in ungenützten Immobilien schlummert.

Neue Nutzungsstrategien & Nischen unter der Lupe

Mixed-Use-Projekte sind bereits in aller Munde – die Vorteile und Herausforderungen dieser neuen Konzepte wurden anhand von zwei Best-Practice-Beispielen demonstriert und diskutiert. Jan Winterhoff (GBI AG) und Mag. (FH) Kristin Oberweger (PhilsPlace Full-Service Apartments Vienna) zeigten auf, was bereits alles möglich ist.

Walter Toifl MSc, SecondHome/Europropertyinvest über Buy-to-let als Finanzierungsalternative (© Axel Schimmel)

Gregor Wöltje über THE LOVELACE München (© Axel Schimmel)

Die Marke ist der gute Ruf des Unternehmens

Es darf nicht alles immer gleicher werden! Dass eine starke Marke – eine gelebte Marke – den Weg in eine erfolgreiche Zukunft maßgeblich ebnet, darüber sprach Gerald Kröll (Institute of Brand Logic) in seinem Vortrag. Wie man Mitarbeiter zu Markenbotschaftern macht, erklärte der Hausherr des Sachers höchstpersönlich. Mit seinem mitreißenden Vortrag verdeutlichte Matthias Winkler (Sacher Gruppe) wie ein „refreshing“ gelingen kann und führte die TeilnehmerInnen zum Abschluss durch die neu gegründete Sacher School of Excellence.

PhilsPlace – Ein Vertical Village, das alle Wünsche stillt, Mag. (FH) Kristin Oberweger (PhilsPlace Full-Service Apartments Vienna)

Mitarbeiter als Markenbotschafter – Best Practice: Sacher School of Excellence, Matthias Winkler (Sacher Gruppe)

Die TeilnehmerInnen lauschen gespannt den Vorträgen (© Axel Schimmel)

Der zweite Konferenztag fand im Hotel Le Méridien statt und durch den Tag führte der Direktor der Sacher School of Excellence, Hani El Sharkawi.

Ist die Reiselust ungebrochen?

Einen weiteren Anstieg des Tourismus prognostizierte Mag. Markus Penz (WienTourismus) und erklärte die sog. Doppelmoral: „Zirbe & WLan, Luxus & Askese – es gilt nicht mehr ein entweder oder, sondern sowohl als auch.“ 

PropTech – Chance oder Bedrohung?

Dass die Digitalisierung auch nicht vor der Hotelimmobilienbranche halt macht, darüber referierten DI Herwig Teufelsdorfer MRICS (BUWOG Group) und Dr. Eugen Otto MRICS (Otto Immobilien GmbH). Die beiden waren sich einig: „Es gilt heute schon an Morgen zu denken, denn das Rad dreht sich immer schneller und wir haben es mit immer kürzeren Innovationszyklen zu tun.“ Die digitale Immobilienwirtschaft 4.0 ist Realität, denn es gibt bereits zahlreiche innovative Einzellösungen. Die Kunst wird es jedoch sein die Fäden zusammenzuführen. Wie die Digitalisierung die Wertschöpfungskette umkrempelt und was der Gast schon heute an Technik erwartet, darüber berichtete Connor Llewellyn Ryterski (prizeotel Hotel Group). Die Komplexität nimmt kontinuierlich zu, doch die Kunst liegt darin sich an der Nachfrage zu orientieren. Bildlich gesprochen bedeutet dies nach Ryterski: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.“

Eröffnung des 2. Konferenztages im Le Méridien

2018 ein Jahr mit neuen Rekordwerten?

„Mehr Nächtigungen als je zuvor beflügeln den Investmentmarkt“, so Mag. Lukas Hochedlinger MRICS MSc (Christie & Co GmbH). Auch 2018 wird das durchschnittliche Transaktionsvolumen wohl wieder erreicht werden.

Ein Grund dafür ist sicherlich auch das Interesse von asiatischen Investoren an heimischen Hotelimmobilien. DI Wolfgang Reicht (WOLF REICHT Architects) wagte einen Blick über den Tellerrand und zeigte auf, dass China bereits mitten in Europa angelangt ist: „Asiaten gibt es viele und sie geben sehr viel Geld aus!“

Ist die Reiselust ungebrochen? Was wünscht sich der Gast von Morgen? Mag. Markus Penz (WienTourismus) 

Mag. Lukas Hochedlinger MRICS MSc (Christie & Co GmbH)

Blick über den Tellerrand: Sind wir bereit für Asien? DI Wolfgang Reicht (WOLF REICHT Architects)

Im Osten viel Neues

Dass sich auch jenseits der Grenze einiges tut, darüber sprach Dr. Franz Jurkowitsch (Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG). Prag und Budapest könnten sich zu neuen Investitions-Hot-Spots entwickeln – dort schlummert großes Potential.

Hotelprojekte finanzieren – aber richtig!

Unterschiedliche Finanzierungsformen wurden von KommR Mag. Wolfgang Kleemann (Österreichische Hotel- und Tourismusbank GmbH), Dr. Johann Breit (Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG), Mag. Harald Hübl (value one holding AG) und Jakob Forstnig (Hotel Trattlerhof, Bad Kleinkirchheim) unter die Lupe genommen. Gerade das Thema Crowdfunding wurde im Anschluss an den Vortrag des Generaldirektors der ÖHT, Herrn Kleemann heiß diskutiert, denn das Thema erlebt gerade einen enormen Hype. Herr Kleemann versuchte Unsicherheiten und Bedenken aus den Weg zu räumen und unterstrich: „Die Crowd ist genial, sie bietet unbezahlte Marktforschung. Denn schaffen Sie es nicht die Crowd zu überzeugen, so schaffen Sie es später auch nicht Ihre Gäste zu überzeugen!“

Sharing is caring

Mit seinem Beitrag „Der Kampf um das beste Erlebnis“ beendete Mag. (FH) Martin Schaffer (MRP hotels) das 12. Jahresforum Hotelimmobilie. Er relativierte die Angst vor Airbnb und beleuchtete, was Hoteliers von dem gefürchteten Konkurrenten lernen können.

Das Jahresforum Hotelimmobilie hat neue Entwicklungen & Trends aufgezeigt, disruptive Elemente genauer unter die Lupe genommen und diskutiert. Zum Abschluss waren sich jedoch sowohl ReferentInnen als auch TeilnehmerInnen einig – was auch immer die Zukunft bringen mag: „You can’t digitalize empathy!“

Mag. (FH) Martin Schaffer (MRP hotels) Lernen von der Sharing Economy

Angeregter Austausch & Networking 

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