Rückblick Forum EPCON 2014

Schlosspark Mauerbach, 9. – 10. April 2014

Mehr als 170 Gäste begrüßte IIR beim mittlerweile 19. Jahreskongress für die österreichische Energiewirtschaft, dem Forum EPCON 2014. Die grüne Kulisse des Hotels Schlosspark Mauerbach, wo das etablierte Energie-Expertentreffen zum zweiten Mal stattfand, unterstrich deutlich das Motto des heurigen Kongresses: „Energieeffizienz in Österreich“ wurde im gemeinsamen Eröffnungsplenum neu gedacht und sehr intensiv diskutiert.

Treiber sind die Architekten

Gleich der erste Beitrag von DI Matthias Schaffer von der Energie Steiermark AG zeigte anhand von drei Beispielen, dass sich Österreich mit Recht mit der Rolle des Musterschülers brüsten kann, auch wenn es sich zurzeit noch um Forschungs- und Demoprojekte handelt. Allerdings sind es weder die Energieversorger noch die Politik, die die Umsetzung der Energieeffizienz vorantreiben, sondern die Architekten – schilderte DI Schaffer seine Erfahrung aus allen drei Smart City Modellregionen in Graz, Leoben und Weiz-Gleisdorf.

DI Matthias Schaffer über smarte Cities und smarte BürgerInnen

Hochkarätige Diskussionsrunde – Viele Fragen, viele Antworten

Blick ins Auditorium

Was ist 2050 die Rolle der EVU? Wir bieten Ihnen nicht nur Strom, sondern Autonomie!

Schaffer ist überzeugt, dass Städte in Zukunft mehr Energiebedarf haben werden. Er meinte, Energieversorger müssen sich zu Energiedienstleistern entwickeln. Die Herausforderung besteht auch darin, durch innovative Energiedienstleistungen und -angebote die Kundenbindung zu stärken.

Der Wertewandel wird Generationen dauern

Einer der wichtigsten Faktoren ist die Bewusstseinsbildung bei KundInnen – Smart Cities brauchen Smarte BürgerInnen. Dabei unterstützen kann die Einbindung der BürgerInnen in Entscheidungsprozesse und Modelle der Bürgerbeteiligung, die KundInnen zu MiteigentümerInnen und Mitbestimmenden machen. So entstehen auch neue Finanzierungs- und Geschäftsmodelle.

Das Gebäude und das Auto sind energiesenkende Treiber!

Energieeffizientes Gebäudemanagement und E-Mobilität sind die Energiesenker der Zukunft, meinte Em. Univ.-Prof. Dr. Günther Brauner, von der Technischen Universität Wien. Er plädierte für einen raschen Ausbau der Netze als Unterstützung für die Energiewende und dass alle Stakeholder – EVU's, Land, Bürger und Industrie – miteinbezogen werden.

Technologie pusht stärker als Regulierungen

So sieht es DI Philipp Elkuch, MBA von CSC. Er versteht die Berücksichtigung der nationalen Interessen, verlangt aber eine gemeinsame europäische Energievision. Trotzdem sind Regulierungen seiner Ansicht nach nicht der maßgebliche Treiber für die Energiewende, sondern die Entwicklung neuer Technologien.

Herausforderung stabile Netze

Bei der Umstellung auf einen nachhaltigen Energiemix sieht Mag. Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich in der EU ganz andere Trends als etwa in den USA, wo beispielsweise wieder zunehmend auf Kohle gesetzt wird. Die Koexistenz vieler dezentraler Erzeuger birgt große Chancen, nicht nur für Stadtwerke, auch für private Haushalte. Doch: Wie kann Versorgungssicherheit gewährleistet werden? Bei zunehmender volatiler Erzeugung und Einspeisung wird dies eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Diese Ansicht unterstrich auch Dr. Franz Hofbauer, APG, und betonte den notwendigen Ausbau der Netze. Er sieht in Gas (Regelenergie, Ökogas, Speichertechnologie) die „Brückentechnologie“ für den Ausbau der Erneuerbaren.

Wir brauchen etwas mehr Mut in Österreich

In der Branchenverpflichtung sieht Ing. Peter Sinowatz, GF von Netz Burgenland Strom GmbH und Netz Burgenland Erdgas GmbH einen gewissen Charme. Er meinte jedoch auch, dass die im Energieeffizienzgesetz angedachten Ziele ambitioniert sind. Er beschrieb enorme administrative Aufwände, die auf Netzbetreiber zukommen.

Statt in Lastprofilen mehr in neuen Kundenkategorien denken

Die Conclusio der Diskussion war, dass die Energiewirtschaft keine Angst vor der Zukunft haben muss. Sie muss innovativ sein und auf neue Technologien setzen, nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln und die KundInnen in den Mittelpunkt stellen.

Sinowatz über die Sorgen der Verteilnetzbetreiber

Geballte Konzentration bei den TeilnehmerInnen

Blick ins Auditorium