Rückblick Konferenz "Interoperabilität auf Schiene"

Einem dichtgedrängten Programm konnten die Teilnehmer der Fachtagung "Interoperabilität auf Schiene" an diesen beiden Jännertagen beiwohnen. Die Inhalte reichten von Security Maßnahmen für die kritische Infrastruktur Bahn über Herstellerberichte zu Schienenfahrzeugen und den finanziellen Auswirkungen der Eisenbahnkreuzungsverordnung.

Die Schiene stellt also ihre Weichen auf Zukunft. Dafür sorgen nicht nur neue rechtliche Vorgaben, wie Sie durch das 4. Eisenbahnpaket auf die Branche in diesem Jahr zukommen, sondern die ständigen technischen Innovationen innerhalb der Branche. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die EUAR Task Force MNB und die EG Zertifikate zu werfen, die mit 2018 in Anwendung kommen und deren Vorbereitung keinesfalls verschlafen werdend darf.

So bildeten also insbesondere die neuen Zulassungsverfahren mitsamt ihren Auswirkungen auf die nationalen Sicherheitsbehörden, die europäische Behörde EUAR, DeBos und NoBos den ersten Themenschwerpunkt des Tages. Die Neuerungen betreffen nicht nur die Kompetenzen der jeweiligen Stellen sondern ebenso die Verfahren. So sind die Antragssteller gespannt auf die Effizienz des sich in Aufbau befindenden One-Stop-Shops der europäischen Eisenbahnbehörde. Beeindruckt wurden aber auch die Berichte der SBB zum flächendeckenden ETCS Ausbau in unserem Nachbarland aufgenommen. Ebenso wie die innovativen Ansätze des Open Innovation Labs der ÖBB Holding und der aus FuE-Projekten in die Anwendung kommenden technischen Neuerung der ÖBB-Infrastruktur. Natürlich durften auch die aktuellen Updates zu TSI nicht fehlen.

Viel Information für zwei Konferenztage, aber nötig um auf dem Laufenden zu bleiben. Damit freuen wir uns gemeinsam mit den diesjährigen Teilnehmern bereits auf die Veranstaltung des Jahres 2018.

MR Mag. Dr. Catharin: Aus 3 Behörden werden 2. Zukünftig liegen die Agenden der Anschlussbahnen und der vernetzten Nebenbahnen bei den Landeshauptleuten, die übrigen, vorrangigen Bahnen beim BMVIT. 

Durch den online One-Stop-Shop verspricht sich die Behörde vereinfachte Antragsstellung und -prozesse – Dr. Andreas Schirmer

Aufmerksam machte Joachim Kaup (Stadler Altenrhein AG) darauf, dass die Interoperabilitätsrichtlinie 2016/797 im Jahr 2019 in Kraft tritt.

Über die Schwierigkeiten der Zulassung von Nachrüstungen in Bestandsfahrzeugen auch im Cross Acceptance Verfahren sprach Nicolas Wagner (Alstom Transport Deutschland GmbH).

10.000 Dokumente liegen bei der AEbt für ein einziges Zulassungsverfahren, so Geschäftsführer Norbert Schäfer. 

 „Bis 2025 werden in der Schweiz alle Fahrzeuge mit ETCS ausgerüstet sein.“ Hans Jakob Schneider (SBB Personenverkehr)

2017 laufen die Arbeitsgruppen zur Revision der TSI INF SRT PRM. Der technische Leiter und Vorsitzende der Veranstaltung: DI Dr. Michael Walter (ÖBB Infrastruktur AG)

Die Diskussionen zur Eisenbahnkreuzungsverordnung inkl. Finanzierung sind noch lange nicht zu Ende. Am Podium (v.r.n.l.): Mag. Bernhard Haubenberger (Ö. Gemeindebund), DI (FH) Gerhard Kirschenhofer MSc. (NÖVOG), Mag. Erich Simetzberger (BMVIT)

Christian Sagmeister warf die Frage auf, ob Eisenbahnspezifische Kommunikationssysteme wie GSM-R in Zukunft denn nicht durch konventionelle Netze ersetzt werden könnten.

Martin Novak (Rail Data Services GmbH & Co KG): Wagenqualitätsmonitoring kann die Kosten für die Betreiber verringern. 

Die Forschungsprojekte des Carl Ritter von Ghega Instituts für integrierte Mobilitätsforschung, Lehrgang Eisenbahnwesen präsentierte Prof. (FH) DI (FH) Frank Michelberger.

Dr. Michael Leining machte auf die Gefahren durch CyberAngriffe auf die Bahnnetze aufmerksam und forderte mehr Resilienz und sicherere Infrastruktur. Die DB Netz AG geht bereits erste Schritte.

Beeindruckend die Leistung der ÖBB-Infrastruktur im Zuge der Semmering-Bestandsstreckensanierung. Die Strecke wird übrigens auch nach Fertigstellung des Basistunnels weiterhin benötigt werden. – DI Günter Novak

Mag. (FH) Yvonne Pirkner: Ein Labor zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit mit innovativen und kostengünstigen Mitteln.

Dr. Thomas Petrascheck schloss mit einem Überblick über die Innovationen aus verschiedensten Bereichen.