Rückblick Hotelimmobilie 2015

Das 9. IIR-Jahresforum Hotelimmobilie widmete sich von 25. – 26. Februar 2015 breitgefächerten Themengebieten rund um das Kernthema Hotel – und zwar im ganz besonderen Ambiente: Am ersten Veranstaltungstag gab man sich leger und casual im Hotel 25hours, wo, ganz nach dem Motto „We are all mad here“, alle per Du sind. Ein Quantensprung erfolgte am nächsten Tag, an dem die Teilnehmer im exquisiten Park Hyatt vom livrierten Personal begrüßt wurden. Fazit: Jedes der beiden einzigartigen Häuser wusste auf seine Art zu bezaubern.

„Wir verbetonieren unser Geld sinnlos.“ Dass die zunehmende Änderung des Mobilitätsverhaltens auch Hoteliers betreffen wird, machte DI Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, in seiner Keynote zum neuen Hotel-Hotspot Wien Hauptbahnhof klar. Gäste reisen gerade in urbanen Regionen immer seltener mit dem Auto an. Baukosten-verschlingende Hotel-Parkgaragen werden somit insbesondere an Verkehrsknotenpunkten wie dem Hauptbahnhof schon in naher Zukunft obsolet.

Vom aufmerksamen Personal zum aufmerksamen Gebäude. Bis wohin geht die Akzeptanz des Gastes? Wie gläsern möchte der Mensch werden? Nicht alles, was in einem „Future Hotel“ technisch machbar ist, sollte auch umgesetzt werden, wie die Diskussionsrunde zum Thema bestätigte. Über Tracking-Systeme kann der Gast theoretisch bereits am Weg ins Hotel „verfolgt“ und so seine Ankunft ideal vorbereitet werden – aber wer möchte das schon? Beim Design des Hotels der Zukunft ist jedenfalls Fingerspitzengefühl gefragt, um den Gast nicht zu überfordern.

v.l.n.r.: DI Volker Gagelmann (Gira Giersiepen GmbH&Co), Mag. Benedikt Komarek (Hotel Schani), Mag.Arch Gabriel Kacerovsky (archisphere architects and designers), Uli Pillau (hetras Deutschland GmbH), Michael Widmann (PKF hotelexperts)

DI Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien

Wie die Sharing Economy zur Shadow Economy wurde. AirBnB und andere Sharing-Economy-Plattformen, die (oft vermeintlich) nicht-kommerzielle Übernachtungsmöglichkeiten anbieten, wurden von der Hotelbranche schon vielfach zum Feindbild erklärt. Mag. Maria Wottawa von der ÖHV sieht in dieser Form der Sharing Economy viel mehr eine Shadow Economy: Gesetzliche Regulierungen gibt es kaum oder noch nicht, was einerseits zu einem unfairen Wettbewerb gegenüber den gewerblichen Zimmervermietern führt, andererseits ein Sicherheitsrisiko sowohl für den AirBnB-Anbieter als auch den Nutzer bedeutet. Fest steht: Diese Plattformen sind gekommen um zu bleiben, und die Branche muss sich damit arrangieren. Laut ÖHV kann es für Hotelbetreiber ein erster Schritt sein, das eigene Profil zu schärfen. Gleichzeitig ist der Gesetzgeber gefragt, endlich für gerechte Rahmenbedingungen zu sorgen.

Mag. Maria Wottawa, Österreichische Hoteliervereinigung

Monique Dekker, Park Hyatt Vienna