Rückblick Fachkonferenz Modulbau

Fotos: imh/ Martin Jordan

Die 3. österreichische Modulbau Fachkonferenz ging wieder erfolgreich über die Bühne. Moderiert wurden die beiden spannenden und aufschlussreichen Tage durch den Vorsitz DI Tamir Pixner (Timbatec Holzbauingenieure GmbH).

Vom Container zum Modulbau

Prof. Han Slawik (Architekt, architech) ging einen Schritt in die Vergangenheit, zu den Kinderschuhen des Modulbaus. Wer oder was waren überhaupt die Wegbereiter des modularen Bauens und was waren die Gründe für modulares Bauen? Vom einstigen Frachtcontainer zum schicken Modulbau, der alle Stücke spielt. Möglichkeiten und Grenzen des modularen Bauens mit Raummodulen veränderten sich im Laufe der Zeit und befinden sich immer noch im Wandel.

Wieviel Individualität im Modulbau ist überhaupt möglich?

Dipl. Ing. Johannes Gestering und Dipl. Ing. Arno Schone (Planungsgruppe Gestering Knipping de Vries) stellten einen sehr hohen Praxisbezug her. Sie befassten sich mit der Fassadengestaltung, mit den Innenräumen und mit der Anpassung an Zwänge des Ortes sowie wie mit der Anbindung an Bestandsbauten. Sie zeigten Hürden und Stolperfallen auf und welchen Herausforderungen sie sich stellen, um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. Warum die jeweilige Bauweise mit den passenden Baumaterialen gewählt wurde, hängt immer vom Projekt ab und sollte für jedes Projekt neu geprüft werden.

DI Tamir Pixner (Timbatec Holzbauingenieure GmbH)

Prof. Han Slawik (Architekt, architech)

Dipl. Ing. Johannes Gestering und Dipl. Ing. Arno Schone (Planungsgruppe Gestering Knipping de Vries)

Es ist Zeit für neue Lösungen

Gerald Lußnig (purelivin) – Step by Step – modularer Wohnbau von der Planung zur Montage. Holzmassivmodulbauweise bringt viele Vorteile und Vorzüge vom menschlichen Wohlbefinden bis zur Raumakustik.

In der Vorfertigung können Prozesse perfekt geplant und vorbereitet und Prozesse dadurch optimiert werden. In der Planung braucht es entsprechende Themenprozesse und in der Umsetzung höchste handwerkliche Fertigung. Horizontal – vertikal kombinierbar und konfigurierbar. Wohnung am Konfigurator im Wohnzimmer erstellen, ähnlich wieder wie bei der Konfiguration eines Neuwagens und individuell gestalten, ist wunderbar um sowohl Individualität gewährleisten zu können.
 

„Bim ist nicht schlimm“

Arch. DI Christine Horner (SOLID Architecture) widmete sich Mixed Bim und der traditionellen Planung in Kombination. Wie kann man mit Bim digitale Prozesse umsetzen und volle Kontrolle über jegliche Prozesse behalten und die Zusammenarbeit aller am Planungsprozess beteiligten Personen zusammenbringen? BIM ist nicht nur für große Unternehmen und Konzerne anwendbar, sondern auch wichtig für kleinere und mittlere Unternehmen. Auch für den Modulbau ist dies von wesentlicher Bedeutung.

Bauen mit Qualität für heute und morgen und nachhaltig am richtigen Weg bleiben

Beispiele für neue Bereiche im urbanen Raum gab Dipl. Ing. Andreas Meinhold (Magistratsdirektion Wien, Geschäftsbereich Bauten und Technik) preis. Er zeigte auf, wie man mit architektonischen Grenzen umgeht und auch wie man solche Projekte umsetzt. Schritt für Schritt den richtigen Weg und mit Qualität kosteneffizient bauen und keine bösen Überraschungen in der Umsetzung erleben.

Gerald Lußnig (purelivin)

Arch. DI Christine Horner (SOLID Architecture)

Dipl. Ing. Andreas Meinhold (Magistratsdirektion Wien, Geschäftsbereich Bauten und Technik)

Steininger Theresa (WW Wohnwagon)

Arch. DI Regina Lettner (baukult ZT GmbH)

Das Haus, das atmet!

„Neue Technologie einsetzen und altes Wissen umsetzen“ – Steininger Theresa (WW Wohnwagon). Sie stellt Autarkie Module und Haustechnik vor und legt Schwerpunkte auf autarke Strom- und Wärmeerzeugung sowie auf die Gewinnung von alternativen Wasserversorgungssystemen. Es ist wichtig anwenderfreundliche Verbraucherkonzepte zu entwerfen und zu integrieren. Kleine Änderungen im Alltag – große Energieersparnis!
 

ReUse & ReCycle

Großes Thema im Holz und Modulbau – vorgetragen von Arch. DI Regina Lettner (baukult ZT GmbH). Oberste Prioritäten spielen sich im Bereich der Wiederverwendung von Rohstoffen, um den Kreislauf nachhaltig zu schließen, ab. Ihr Motto lautet: „Es muss alles wiederverwendbar, wiederverwertbar und kompostierbar sein. Kein Abfall, sondern Vorrat!“

Zwischen Vision und Utopie – mehr Qualität für weniger Schotter

Gebäudebezogene Lebenszykluskosten – Aspekte zur Bewertung der Nachhaltigkeit spielen in der Modulbauweise ebenso, wie im konventionellen Bau, eine wichtige Rolle. Einen sehr detaillierten Einblick bekamen die Teilnehmer durch Dipl. Ing. Simon Speigner (Architekt, sps Architekten ZT GmbH) über die Zusammensetzung der Lebenszykluskosten im Modulbau von der Planung zur Erstellung bis zur Umsetzung und zum Abbruch.

Jumping Buildings

Warum Modulbauten selbst in Erdbeben gefährdeten Gegenden Sinn machen und sich als gute Alternative anbieten, präsentierten Dipl. Ing. Stanislav Martinec und Martina Konecka (Koma Austria GmbH)

Dipl. Ing. Simon Speigner (Architekt, sps Architekten ZT GmbH)

Dipl. Ing. Stanislav Martinec (Koma Austria GmbH)

Martina Konecka (Koma Austria GmbH)

Mag. Berthold Hofbauer (heid & Partner Rechtsanwälte GmbH)

Alexander Szymoniuk (Lukas Lang Building Technologies GmbH)

Patrick Schwalm, B. Sc. (Wood Engineering der Renggli Inernational AG)

News aus der Vergabe

Über Neuigkeiten berichtete Mag. Berthold Hofbauer (heid & Partner Rechtsanwälte GmbH) über die Vergabe von Bauleistungen, Schwellenwerte und zur Kommunikation im Vergabeverfahren und verpflichtende E-Vergabeverfahren und ebenfalls zur Kommunikation im Vergabeverfahren Open Government Data (OGD).

Wiederverwendungsfähige Modulbautechnologie und Gründe für die Wiederverwertung und welche Anwendungsgebiete möglich sind. Alexander Szymoniuk (Lukas Lang Building Technologies GmbH)

Wann ist Modulbau die richtige Lösung?

Pro & Contra systemischer Bauweisen im Augenmerk auf die Holzbauweise zeigte Patrick Schwalm, B. Sc. (Wood Engineering der Renggli Inernational AG) auf. Er beendete seinen Vortrag mit dem Zitat von Stefan R. Munz: „Innovation ist keine Garantie gegen das Scheitern, aber ohne Innovation ist das Scheitern garantiert.“

Häuser wie Autos Bauen – industrielles Bauen und serielle Fertigung

Was kann man im Modulbau davon lernen? Markus Lechner, M.Sc. (Technische Universität München) gibt Einblicke und Erfahrungen aus der Forschung. Bauen nach dem LegoPrinzip – Planungssystematik mit Baugruppen im Systembaukasten anhand der Grundrisse kombinieren und Einzelteile miteinander kombinieren und zusammenfügen. Designer für Systembaukästen sind gefragt und hoch im Kurs.

Mit Mixed Reality in der Architektur – Ist die Zukunft schon da?

Wir begleiten Herrn Dipl. Ing. Mag. Georg Gerstweiler bei einem Ausflug in die Welt der Digitalisierung – Räume und Objekte virtuell live erleben und originalgetreu betrachten und präsentieren. Diese und vieles mehr sind die Einsatzmöglichkeiten, die schon bald Anwendung in der Baubranche zu finden sein werden.

Markus Lechner, M.Sc. (Technische Universität München)

Dipl. Ing. Mag. Georg Gerstweiler 

Dipl. Ing. Dr. techn. Jörg Koppelhuber

Bauprozessmodelle und Bauprozessmanagement im Holzsystembau

Die Konferenz endete mit dem Abschlussvortrag von Dipl. Ing. Dr. techn. Jörg Koppelhuber. Es ging um Rationalisierung von Arbeitseffizienz mit dem Ziel der Kostensenkung unabhängig von vom Vorfertigungsgrad. Industrialisierung im Bauwesen – Ja oder Nein? Welche Gründe sprechen dafür? Potentiale für Bauprozessmanagement und Etablierung eines ganzheitlichen Bauprozessdenkens wären anstrebenswert.

 

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