Rückblick Konferenz Stationäre Batteriespeicher

Unbundling. Ein Begriff, den Sie vor 15 Jahren vermutlich täglich gehört haben. In der Zwischenzeit ist er etwas in Vergessenheit geraten. Die Geschichte sei gegessen, oder wie unsere deutschen Nachbarn sagen: Der Drops gelutscht, meinte man. Doch jetzt taucht der Begriff wieder auf. Denn aufgrund der Trennung und der Zerschlagung von Monopolen ist der Einsatz von elektrischen Großspeicheranlagen im Netzbetrieb derzeit nicht möglich. Womöglich bringen daher die neuen Energierechtsnovellen auf europäischer und nationaler Ebene eine Verbesserung. Zumindest aber wollen die Netzbetreiber mit Speichern experimentieren. Denn für einige Anwendungen könnte die Batterie eine geeignete, kostengünstige (im Vergleich zum Netzausbau) und wirksame Alternative sein oder werden. Etwa zur Glättung von Lastspitzen.

Technische, ökonomische und rechtliche Entwicklungen werden daher genau beobachtet. Dem Vernehmen nach werden die Preise für Li-Ionen basierte Batteriesysteme fallen. Der Wirkungsgrad steigen. Hat Walter Kreisel dahingehend recht, sehen wir in den nächsten Jahren einen exponentiellen Anstieg der Technik auf dem Markt. Wenn diese Theorie stimmt, müssten jetzt Startups und SpinOffs aus dem Boden schießen und tatsächlich präsentierte DI Dr. Christoph Grimmer ein Konzept für den Heimgebrauch, mit dem sich 25% des Stromverbrauchs selbst herstellen und speichern lassen. Selbst im urbanen Raum. Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein Balkon.

DI Roland Zoll (Wiener Netze GmbH): Die Probleme und Vorteile von Stromspeichersystemen für Netzdienstleistungen im Verteilnetz am Beispiel Aspern. 

Aber auch die bereits existierenden Projekte der etablierten Netzbetreiber liefern bereits wertvolle Erkenntnisse. Über die Seestadt Aspern, wo DI Roland Zoll das Projekt FACDS vorantreibt, über die Steiermark, wo in Heimschuh die Basis für die intelligente Stromspeicherzukunft (zentral wie dezentral) gelegt wird, bis zu einem Großspeicherprojekt in Niederösterreich. Zusammen wurde auch ein Wunschzettel an das Christkind verfasst.

Darauf stand etwa, dass Netznutzungstarife für Batteriespeicher sich an den Tarifen für Pumpspeicher orientieren sollten, oder dass von Seiten der Netzinfrastruktur Anreize für netzdienliche Flexibilität (inkl. Speicher) geschaffen werden oder dass Netztarife zu keiner Benachteiligung der Energiespeicherung führen und keine Negativanreize für die Teilnahme an der Laststeuerung geschaffen werden. Weiters findet sich auf dieser Liste die Befreiung von Ökostromförderbeitrag, E-Abgabe, KWK-Pauschale …

Inwieweit das Christkind (oder der Osterhase) diese Wünsche berücksichtigt, steht derweil noch in den Sternen. Jedenfalls aber wurden vom 14. bis 15. November 2018 die Grundlagen gelegt, um Österreichs stationäre Batteriespeichervorhaben voranzubringen. Und nächstes Jahr zu dieser Zeit sind wir alle bestimmt schon einen Schritt weiter.

Dr. Taljan (Energienetze Steiermark) brachte eine schöne Wunschliste auf Basis der Erfahrungen im Pilotprojekt LEAFS mit. 

Die Speicherförderung geht 2019 unter den selben Bedingungen wie 2018 weiter: Martin Seidl LLM, OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG. 

Das AIT ist in den meisten Projekten federführend involviert. Vertreten durch Johannes Kathan. 

Felsenfest von der Zukunft Erneuerbarer Energien überzeugt und auf das Ende des fosilen Zeitalter bestens vorbereitet: Walter Kreisel, Kreisel Systems.