Rückblick Konferenz "Schieneninfrastruktur"

Bogenfahrten gibt es in unterschiedlichen Radien. Manche Bogen sind eng, nur langsam zu befahren. Häufig trifft man sie im Gebirge. Dort, wo die Natur den Raum vorgibt und die Technik sich an sie schmiegt. Andere sind ausschweifend, kilometerlang und in Hochgeschwindigkeit zu befahren.

Letztere Bogenfahrt unternahm die Fachkonferenz Schienenverkehr im Rahmen des Forums Verkehr 2018. In nur zwei Tagen wurde der Bogen gespannt von der Schweiz, deren innovatives Trassenpreissystem dem restlichen Kontinent als Vorbild dienen könnte, über die Belebung der Südtiroler Schieneninfrastruktur im Zuge des Brenner-Basistunnelprojekts bis zur russischen Breitspurbahn, die derzeit noch in Kosice endet. Eine imposante Reise durch Landschaften, die von TSI, Eisenbahnpaketen, Großprojekten und Innovationen geprägt sind.

Denn der Ruf auch im Eisenbahnsektor mutiger zu sein, findet in mehr Gegenden der deutschsprachigen Welt gehör, als Eingangs angenommen. Unerhört viele Neuerungen wurden im Verlauf dieser beiden Veranstaltungstage präsentiert, diskutiert und – was wahrscheinlich am wichtigsten ist – auch aufgenommen. Egal ob es sich um effizientere LCM Konzepte, Bürgerbeteiligungsmodelle auf BIM Basis oder autonome Schienenfahrzeuge handelt: Die Bahn ist nicht nur im 21. Jahrhundert angekommen, sondern macht sich daran, es (zurück) zu erobern. Ganz egal welcher Radius dafür notwendig ist.

Die fachliche Leitung und den Vorsitz über die Fachkonferenz Schieneninfrastruktur übernahm auch im Jahr 2018 „Mister Interoperabilität“ – DI Dr. Michael Walter (ÖBB Infrastruktur AG)

Wir danken allen Beteiligten der Fachkonferenz Schieneninfrastruktur für ihre rege Teilnahme als Referenten, aufmerksame Hörer oder schlicht Zaungästen. Denn über zwei Dinge fährt die Eisenbahn drüber: Schieneninfrastruktur und ein Wiedersehen im Jahr 2019.
 

Gewusst wie: Insbesondere die Instandhaltung von Trafostationen ließe sich noch effizienter gestalten. Das Know-how liefert Peter Wienhold (Megger GmbH).

Univ.-Prof. DI Dr. Peter Veit (TU Graz) ließ zum Thema Gleisschäden wissen: „Die Gesetze der Physik lassen sich auch durch eine marktgetriebene Regelung nicht außer Kraft setzen.“

MR Mag. Klaus Gstettenbauer (bmvit) sieht Novellierungsbedarf im österreichischen Eisenbahngesetz.

Den Status quo der ERA und immer wieder gefragter Ansprechpartner zur operativen Umsetzung des 4. Eisenbahnpakets auf EU-Ebene: Andreas Schirmer (European Union Agency for Railways)

Die Schweiz beweist, dass man technische Parameter in die Trassenpreissysteme einbinden kann um den Verschleiß zu verringern (bzw. Verschleißverursacher in die Instandhaltungskosten miteinzubeziehen). – Assoc. Prof. DI Dr. Stefan Marschnig

Das Monitoring Schema nach EN17065 war Thema von DI Christoph Handel, MBA (Arsenal Railway Certification GmbH)

Zwischen München und Salzburg wird im Zuge der Brennertunnelarbeiten modernisiert, auch mithilfe von BIM. Herr Klaus-Peter Zellmer (DB Netze) gab einen Einblick zum Streckenverlauf der ABS38.

Beeindruckend die Entwicklung des Eisenbahnsektors in Südtirol in den letzten Jahren. Im Bahnhof hält hier mitunter nicht nur die Eisenbahn, sondern direkt angebunden auch die Gondel Richtung Skiberg. Der Präsident des Verwaltungsrates der Südtiroler Transportstrukturen AG, Martin Ausserdorfer, berichtete.

Lieferte einen Überblick über die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Brennertunnelprojekt: MR DI Dr. Thomas Spiegel (bmvit)

Christian Drywa (DB Netz AG) berichtete über das Bonus/Malus System zur Reduzierung der Lärmbelastung durch Trassenpreise in Deutschland

Alte und neue Themen sprach LR Mag. Karl Wilfing im Zuge seines Referats über die Fortschritte im Bahnland Niederösterreich an

Eine neue Sonderrichtliche zur Anschlussbahn- und Terminalförderung ist auf Schiene. Die Ausgestaltung präsentierte Mag. Christine Kierner (SCHIG GmbH)

22 Millionen Tonnen Warenumschlag in Österreich könnte die Breitspurbahn jährlich nach Österreich bringen, versprach DI Heinz Gschnitzer (ÖBB Infrastruktur AG)

DI Dr. Kitanoski präsentierte die Entwicklungen im Rahmen des virtual vehicle Kompetenzzentrums

Ein Demonstratorzug der den Schienengüterverkehr auf eine neue Entwicklungsstufe hebt. Herr Christoph von Ah präsentierte das 5L Konzept der SBB Cargo

DI Christian Sagmeister (ÖBB Infrastruktur AG) ...

... und DI Christian Horvath (SCHIG GmbH) haben große Pläne für das Open Rail Lab im Burgenland. Insbesondere im Hinblick auf den autonomen Zugverkehr.

Innovation liegt ihm im Blut: Dr. Thomas Petraschek (ÖBB Infrastruktur AG). Unter anderem wird am Thema Use Cases für Mobile Mapping getüftelt.