Zusammenfassung imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023

Zusammenfassung

1. Bedeutung von Weiterbildung

Der imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023 erreicht heuer 53,2 Punkte. Er liegt damit um 5,1 Punkte unter dem Vorjahr und fast so niedrig wie im Corona Jahr 2020. Das signalisiert eine gesunkene Bereitschaft der Unternehmen, in Aus- und Weiterbildung zu investieren.

Folgende Fragen fließen in die Bewertung mit ein:

  • "Welchen Stellenwert hat berufliche Aus- und Weiterbildung in Ihrem Unternehmen?"
  • "Wie viele Weiterbildungsveranstaltungen planen Sie 2023 zu besuchen?"
  • "Wie verändert sich Ihr persönliches Bildungsbudget im Jahr 2023 versus 2022?"

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023 – Entwicklung (Download Grafik)

2. Investition in Weiterbildung
  • Bei allen Kriterien für die Berechnung des WEBI gibt es einen deutlichen Rückgang bei den Werten. Insbesondere beim Zeitinvestment ist dieser signifikant; die Anzahl der geplanten Weiterbildungen und damit der geplanten Weiterbildungstage sinkt deutlich. Es wird zudem weniger Geld für Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten ausgegeben; die Budgets sinken tendenziell. 
  • Sogar für die generelle Frage nach dem Stellenwert der Aus- und Weiterbildung gibt es weniger Punkte. Alles in allem also ein stimmiges, wenn auch nicht erfreuliches Bild.

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Veränderung des Bildungsbudgets – Allgemein (Download Grafik)

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Geplante Weiterbildungsveranstaltungen – Allgemein (Download Grafik)

3. Präsenz-Weiterbildung schlägt Online-Weiterbildung
  • Online Veranstaltungen haben sich etabliert, allerdings möchten nurmehr 19,1 % der Befragten an 3 oder mehr als 3 online Schulungen teilnehmen, das waren im Jahr 2022 noch 32,6 % - ein Rückgang um beachtliche 13,5 Punkte! Gleichzeitig planen 46,1 % der Unternehmen mit 3 oder mehr Präsenzveranstaltungen – Präsenz schlägt also Online.
  • Überhaupt gar keine online Weiterbildung planen immerhin 29,3 %, gegenüber 20,3 % im letzten Jahr. Dafür gibt es eine Steigerung bei der Teilnahme an nur einer Online-Schulung, nämlich von 20,0 auf 26,9. Das heißt: Online-Schulungen „ja“, aber bitte nur eine einzige. 

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Geplante Weiterbildungsveranstaltungen – Präsenz vs. Online (Download Grafik)

4. Künstliche Intelligenz kann den Menschen als Arbeitskraft (noch) nicht ersetzen
  • Dass „der Mensch im Arbeitsprozess" bis zum Jahr 2028 komplett durch KI ersetzt werden wird glauben weder das Beschäftigen heute (0,8 %) noch glaubten sie es vor 10 Jahren (0,7%).  
  • Allerdings ist eine Entwicklung, für die im Jahr 2018 noch 10 Jahre veranschlagt wurde, bereits nach 5 Jahren mehr oder weniger Realität.  Im Jahr 2018 rechneten 80,2 % der Befragten damit, dass binnen 10 Jahren maximal 25 % ihrer be¬ruflichen Tätigkeit von "KI" oder Robotern oder Computern über¬nommen werden wird. Heute sagen 75,9 %, dass bereits jetzt bis zu 25 % der Tätigkeit die KI erledigt (bzw. der Roboter oder Computer). 

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Einsatz von künstlicher Intelligenz in beruflichen Tätigkeiten (Download Grafik)

5. Analysen, Auswertungen und Texterstellungen werden durch künstliche Intelligenz unterstützt
  • Am ehesten werden Analysen und Statistische Auswertungen bis zum Jahr 2028 von KI, Robotern oder Computern übernommen; das sagen aktuell 20,9 %, und das sagten schon die Befragten 2018 für das Jahr 2028 voraus (21,8 %). Wie schon bei der Befragung 2018 ist das der höchste Wert einer Kategorie (ohne „Sonstiges"). 
  • Eine dramatische Verschiebung gegenüber 2018 gibt es in der Kategorie „Administrative Tätigkeiten". Waren 2018 noch 21,4 % der Meinung, dass bis zum Jahr 2028 „Maschinen" die administrativen Tätigkeiten übernehmen werden, so sind es 2023 nur 3,8 % die das aktuell erleben - und nur 13,3 % die das für die kommenden 5 Jahre annehmen. 
  • Die Kategorie „Texten" ist mit einem Wert von knapp 10 % hinter „Analysen/Auswertungen" der zweitgrößte Cluster.  

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Berufliche Tätigkeiten, die durch KI Computer, Roboter, KI übernommen werden (Download Grafik)

6. Künstliche Intelligenz ist (noch) keine große Bedrohung des Arbeitsplatzes
  • Weniger als 3 % der Befragten fühlen sich durch den Einsatz von KI, einem Computer oder Roboter bedroht. Aktuell fühlen sich also praktisch alle Beschäftigten sicher. 

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Bedrohung des Arbeitsplatzes durch Künstliche Intelligenz (Download Grafik)

7. Soft Skills haben mehr Bedeutung als Hard Facts
  • Die Top 5 Faktoren, denen Personen in Unternehmen den größten Stellenwert zuschreiben sind „Gutes Arbeitsklima“, „Sinnhaftigkeit der Arbeit“, „Soziale Kompetenz der Führungskraft“, „Eigenverantwortung“ und „Flexible Arbeitszeiten“. 
  • Der Generationenvergleich zeigt, dass je jünger die Personen sind, umso geringer der Stellenwert bei „Eigenverantwortung“ und „Sinnhaftigkeit der Arbeit“ wird. Soziale Kompetenz ihrer Führungskraft ist der Generation X am wichtigsten.

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Die wichtigsten Faktoren bei der Arbeit – Allgemein (Download Grafik)

imh Weiterbildungsindex (WEBI) 2023: Die wichtigsten Faktoren bei der Arbeit – Nach Generationen (Download Grafik)